In Griechenland sind mehrere Tausend Menschen vor einem Waldbrand nördlich von Athen aus ihren Häusern geflohen. Die Flammen erfassten zunächst Wald- und Buschland und erreichten am Dienstag Wohngebiete in der Nähe von Tatoi, rund 20 Kilometer nördlich der Hauptstadt. In dichten Rauch gehüllt, machten sich die Menschen in Autos und auf Motorrädern auf den Weg in Richtung Athen. Rund 500 Feuerwehrleute waren im Einsatz gegen den Großbrand.
«Es handelt sich um ein großes Feuer, und es wird viel Arbeit kosten, es unter Kontrolle zu bringen», sagte der Gouverneur des Großraums Athen, Giorgos Patoulis, dem staatlichen Fernsehsender ERT. «Das Laub ist in diesen Gebieten sehr dicht und aufgrund der Hitzewelle sehr ausgetrocknet, so dass die Bedingungen schwierig sind.» Der Chef des Zivilschutzes, Nikos Hardalias, bezeichnete die Lage als sehr gefährlich. Schwere Verletzungen wurden nicht gemeldet, allerdings wurden mehrere Gebäude beschädigt.
«Wir kämpfen weiter, Stunde um Stunde, wobei unsere oberste Priorität darin besteht, Menschenleben zu retten», sagte Hardalias. «Das werden wir die ganze Nacht tun.» Die folgenden Stunden seien von entscheidender Bedeutung.
Als sich die Flammen ihren Häusern näherten, sah man Bewohner zu ihren Autos rennen, die Gesichter mit feuchten Tüchern bedeckt, um sich vor dem starken Rauch zu schützen. Eine Gruppe hielt an, um den Mitarbeitern einer Reitschule zu helfen, ihre Pferde in Lastwagen zu treiben und so den Flammen zu entkommen. Einsatzkräfte gingen von Haus zu Haus, um sicherzustellen, dass niemand zurückblieb. Die wichtigste Schnellstraße zwischen dem Norden und dem Süden des Landes wurde teilweise geschlossen.
Die Hitzewelle im östlichen Mittelmeerraum verschärfte sich in den vergangenen Tage, in Teilen der griechischen Hauptstadt erreichten die Temperaturen 42 Grad Celsius. In Tatoi betrug die Höchsttemperatur nach Angaben von Hardalis sogar 45 Grad Celsius.
Das Wetter hat schwere Waldbrände in der Türkei sowie weitere Feuer in Italien und Albanien ausgelöst. Auch in anderen Teilen Griechenlands wüteten Waldbrände, die nach Angaben der Behörden zu Evakuierungen in einem Küstengebiet der Region Peloponnes sowie auf den Inseln Evia und Kos führten.
Die Akropolis sollte wegen der hohen Temperaturen seit Dienstag nachmittags geschlossen bleiben. Die extreme Hitze, die von den Behörden als die schlimmste in Griechenland seit 1987 bezeichnet wird, brachte bereits die nationale Stromversorgung an ihre Grenzen. Hardalias rief die Öffentlichkeit zur Wachsamkeit auf. «Da die Hitzewelle in den kommenden Tagen anhalten wird, sollten Sie alles vermeiden, was ein Feuer entfachen könnte», sagte er.
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