Der fremde Papa:
„Die Mutter legt immer wieder neue Hürden auf"
Am 3. Juli 2006 stellte der Wettenberger einen Eilantrag auf Umgang mit seinem bislang einzigen, damals zwei Jahre alten Sohn beim zuständigen Amtsgericht Frankfurt am Main. Weiter kam er nicht. Bis heute sei es dem 41-jährigen Bankkaufmann nicht gelungen, seinen Sohn „offiziell" sehen zu dürfen. „Die Mutter legt immer wieder neue Hürden auf", sagt er. Denn der seit über einem Jahr mit seiner Mutter in München lebende Erstklässler habe bis vor wenigen Tagen noch nicht einmal gewusst, dass der Krofdorfer sein Vater ist. Die allein sorgeberechtigte Mutter habe dem Kind ihren damaligen, neuen Lebensgefährten als Vater „verkauft", obgleich der Mittelhesse den Jungen von der Geburt bis zum Februar 2006 noch regelmäßig habe besuchen dürfen. Teilnahmen an Elternabenden im Kindergarten seien ihm zuvor bereits strikt untersagt worden.
Als dieser jedoch bei der damals noch in Frankfurt lebenden, berufstätigen Kindesmutter darum bat, die kurzen Besuchszeiten zu etwas umfangreicheren Umgangskontakten auszuweiten, habe diese sich prompt verweigert. „Ich wollte mit meinem Sohn an den Osterfeiertagen lediglich für wenige Stunden alleine spazieren gehen", so Heese, der seit 2007 verheiratet ist und dessen Frau selbst zwei Jungen im ähnlichen Alter mit in die Ehe brachte.
In den mittlerweile fast 500 Seiten starken Gerichtsakten fänden sich keinerlei handfeste Argumente, warum sich die Kindesmutter verweigerte. „Irgendwann musste ich an die Öffentlichkeit gehen", so der hilflose Vater, der die vom Jugendamt seit Jahren geforderte und von Gerichtsseite unlängst angeordnete tatsächliche Umsetzung der Aufklärung seines Sohnes Anfang Juli wohl auch dem öffentlichen Druck durch die Medien zu verdanken hat. Über das soziale Netzwerk „Wer kennt wen?" sei es ihm gelungen, mit einer mittlerweile über 5400 Mitglieder starken Gruppe auf seine Situation, die keinen Einzelfall darstelle, aufmerksam zu machen und Kontakt zum Sender zu erhalten.
Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom Dezember 2009 soll nun die Position von ledigen Vätern stärken. Deutschland muss demzufolge an der Gesetzeslage nachbessern, damit Kinder größere Chancen haben, mit Kontakten zu Mutter und Vater aufzuwachsen. Dann möchte auch Mike Heese einen Antrag auf Übertragung der anteiligen Sorge stellen. Große Hoffnungen mache er sich dabei nicht.
e-mail:mikeheese@web.de
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