Der jähe Rückzug der USA aus Syrien hat einen Einmarsch der Türkei provoziert. Die kurdisch-dominierten Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF), zuvor Partner der USA, haben sich mit dem syrischen Regime verbündet, um der Türkei etwas entgegenzusetzen. Über 100.000 Menschen sind seither geflohen, teils aus Angst vor dem türkischen Militär, teils aus Angst, dem syrischen Regime in die Hände zu fallen. Während alle Aufmerksamkeit auf Syriens Nordosten liegt, geht die gnadenlose Militärkampagne des Regimes und Russlands in Idlib weiter. Auch in den mehrheitlich arabischen Gebieten um Raqqa und Deir ez-Zor herrscht Verunsicherung. Raqqa war die erste syrische Provinzhauptstadt, die sich von Assads Herrschaft befreit hatte, bevor sie vom sogenannten „Islamischen Staat“ überrollt wurde.
Wie positionieren sich die arabischen Stämme angesichts der Perspektive, jetzt wieder unter die Kontrolle des Regimes zu geraten? Wie positionieren sich Akteure im Irak angesichts der veränderten Lage? Und welche Möglichkeiten hat Europa, sich konstruktiv für ZivilistInnen zu engagieren, ohne dabei ungewollt weiteren Menschenrechtsverbrechen Vorschub zu leisten?
Mit:
Ferhad Ahma, PEL – Civil Waves
Inana Othman, Leibniz-Zentrum Moderner Orient
Kristin Helberg, Syrienexpertin, Journalistin und Buchautorin
Moderation:
Bente Scheller, Referatsleiterin Nahost und Nordafrika, Heinrich-Böll-Stiftung
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