#Sonntagswort #katholisch #impulse
Pastor Jörg Meyrer schaut 2 Jahre nach der Flut bei uns im Ahrtal auf den Moment. Kein Rückblick und kein Ausblick. Eine Momentaufnahme von Freude und Leid, Hoffnung und Traurigkeit, Feiern und Innehalten, Danke und Nein Danke.
Vieles ist geschafft und vieles ist noch nicht geschafft.

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Rückkehr-Psalm von Stefan Wahl (März 2022)

Verwundet kehre ich heim aus ungewolltem Exil,
vertrieben war ich aus dem mir so lieb Gewohnten.

Hilfreiche Hände halfen mir durch schwere Zeit,
an fremden Ort ruhten Seele und Leib.

Sehnsüchtig hoffte ich auf baldige Rückkehr,
zu Tisch und Bett in meinen eigenen Räumen.

Die Tür öffnete ich endlich nach langem Warten
doch Leere und Kälte begrüßten mich stumm.

Wo war sie, die schöne Erinnerung an glückliche Tage,
zu stark hatte sich breit gemacht der Schrecken jener elenden Nacht.

Vertrieben hat mich damals die herzlose Flut,
mir blieb nur die Flucht und das klamme Hemd auf dem Leib.

Zwischen den Mauern, den hastig verlassenen,
begannen dunkle Mächte ihren giftigen Tanz.

Die schrecklichen Bilder vom damals will ich zerreißen,
nicht auf ewig sollen sie nisten in meinen Gedanken.

Weichen sollen die Schatten aus meinem Haus,
ihre dunkle Macht sei verflucht und kehre nie wieder zurück.

Mit Macht will ich die höhnischen Geister vertreiben,
ihre schadenfrohen Fratzen will ich zerschmettern.

Zerbersten sollen sie bei meinem wütenden Blick,
ein Auge in Auge halten sie niemals aus.

Gezeichnet kehre ich zurück, aber nicht kraftlos,
behutsam nehme ich Raum für Raum erneut in Besitz.

Ein sanftes Lied will ich singen, doch mit kräftiger Stimme,
mit unversteckten Tränen in mutigen Augen.

Erfüllen mit Leben will ich die verwaisten Zimmer
randvoll sei Segen in ihnen mit meiner Rückkehr.

Der Ewige selbst behüte mein Wachen und Schlafen
und halte fern von mir die verjagten Dämonen.

Denn nicht erloschen sind in mir die Bilder an gute Tage
und neue erwarte ich jetzt mit wachsendem Mut.

Auch soll wieder erwachen mein erschütterter Glaube
und die Geister des Zweifels mich nicht mehr bestimmen.

Schützender Frieden soll mich erfüllen in meinen Mauern,
und freundlicher Segen alle, für die meine Tür sich neu öffnet.

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