Liebe Walinauten,
wenn es einen „Frequent Guest“ bei Wein am Limit gibt, dann ist es unser alter Freund Marco Giovanni Zanetti aka „The Winepunk“. Er war schon mindestens fünf mal bei uns als Gesprächspartner, und der erste Gast unserer kleinen Wein-Online-Show im Jahr 2013. Ich schätze Marco sehr für sein profundes Wissen und vor allem seine Spürnase für Authentizität sehr. Wer ihm nachts auf der Straße begegnet, der wird wahrscheinlich die Straßenseite wechseln. Dabei ist Marco ein Pfundskerl mit rauer Schale und weichem Kern, ein echter Pazifist und Frankfurter Gemüts- und Genussmensch. Und nicht zu vergessen ist er Weinkenner mit großer Expertise. Für Marco war das Leben in den letzten Jahren mehr als aufregend, mit allen möglichen Höhen und Tiefen. Seit einiger Zeit leitet er die Weinbar „Drossel & Specht“ in Gießen und umtriebig wie eh und je treibt er seine persönlichen Projekte voran.
Die Links zu den Weinen bekommt Ihr in unserem Beitrag: [ Ссылка ]
Marco Giovanni Zanetti aka der Weinpunk und Prosecco Carpe Noctem
Derzeit ist Marco in der neu gelaunchten Wein-Online-Talkshow „Auf ein Glas“ zu sehen. Wegen letzterer war er in Hamburg zum Dreh und hat uns flugs eine Flasche seines von ihm mitentwickelten Prosecco „Carpe Noctem“ in den Pool mitgebracht. Ein schöner Claim für seine Hausmarke: „Nutze die Nacht“, weil ein guter, süffiger Prosecco die Energie hat aus einer fröhlichen Party eine haltlose Feier zu machen. Marco, der aus dem Veneto stammt, erklärt im Video sehr anschaulich die Unterschiede, die Geschichte und die Trinkkultur dieses schäumenden Weines, der vor einigen Jahrzehnten seinen Siegeszug um die Welt angetreten hat. Leider gibt es unfassbar viel flüssigen Schrott der völlig beliebig nach allem und nichts schmeckt. Häufig bedient er reines sinnentleertes Wirkungstrinken, dabei kann ein guter Prosecco richtig Spaß machen. Zu viel Ambition seitens des Winzers tut ihm allerdings auch nicht gut. Eigentlich will Prosecco ein guter, einfacher Schaumwein sein, mehr nicht.
Was wurde Blind verkostet?
Natürlich macht es viel Spaß einen so versierten Verkoster, wie Marco, herauszufordern. Obwohl die Nacht vorher anscheinend lang war, und seine für die Verkostung wichtige Tagesform bestimmt nicht die beste war, hat er mit etwas Hilfe den Stoff fast genagelt. Ein Profi eben, der selbst unter schwierigsten Bedingungen noch ein gutes Ergebnis rausholt. So nah ranzukommen ist meistens bei markanten und besonderen Weinen mit Typizität möglich, bei einfachen Tagesweinen ist das schon schwieriger. Obwohl Marco den Jahrgang nicht kannte, hat er sich anschaulich und nachvollziehbar an den Stoff rangerobbt. Für mich bleibt als Ergebnis, dass es sich um einen der besten Weine seiner Kategorie handelt. Wenn ich an Eurer Stelle wäre, dann würde ich mir ein paar Flaschen davon sichern. Entweder vererbt man sie, trinkt sie mit Genuss während der verdienten Rente, oder genießt sie jung zu einem tollen Essen. Wer weiß, in einigen Jahren lässt er sich wohlmöglich gewinnbringend verkaufen, denn die Nachfrage nach diesem Ausnahmewein ist auf dem Mondovino gestiegen.
Ich wünsche Euch mehr blinden Spaß im Glas,
Euer Hendrik
p.s. Den Prosecco könnt Ihr bei Drossel und Specht bestellen.
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