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Die IHK Hochrhein-Bodensee erwartet massive Folgen durch einen höheren Schweizer Franken. Die Schweizer Notenbank hat überraschend den Mindestkurs des Frankens zum Euro gekippt.
"Zu sehr sollte man sich über einen allzu starken Franken nicht freuen." Das sagt IHK-Geschäftsführer Claudius Marx und fügt an: "Langfristig wird es uns nur gut gehen, wenn es auch unseren Nachbarn gut geht." Marx glaubt, dass sich deutsche Skiurlauber in der Schweiz wegen des Wechselkurses schon bald die Augen reiben werden: Der Skipass werde fast zum Luxusartikel. Die Schweizer Industrie kann laut Marx bei deutschen Zulieferfirmen günstiger einkaufen, muss aber insgesamt mit steigenden Preisen beim Export ihrer Produkte in die Eurozone rechnen. Sein Kollege Dirk Schallock von der IHK Villingen-Schwenningen glaubt, dass die Aufhebung des Euro-Mindestkurses für den Schweizer Franken die Exportchancen der deutschen Wirtschaft verbessert.
Positiv für Einzelhandel?
Durch die Freigabe des Schweizer Franken zum Euro rechnen Einzelhändler in Grenznähe mit wachsendem Shoppingtourismus. Einkaufen in Deutschland werde für Schweizer nun noch günstiger, sagte Olaf Kather, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Südbaden in Freiburg. Der Gewerbeverein "Pro Lörrach" rechnet hingegen nicht mit deutlich mehr Kunden aus der Schweiz. Der Vorsitzende Horst Krämer sagte, man bewege sich jetzt schon auf einem sehr hohen Niveau. Einen kleinen Schub werde es aber wohl geben.
Mehr Lohn für Grenzgänger – und die Arbeitsplätze?
Vor mehr als drei Jahren hatte die Nationalbank in Zürich angesichts eines anhaltenden Höhenflugs des Franken die Notbremse gezogen und den Mindest-Wechselkurs festgelegt. Durch die Aufhebung dürfte die Schweizer Exportwirtschaft und die Tourismus-Industrie weiter unter Druck geraten. Für Grenzgänger bedeutet diese Entscheidung allerdings, sie können mit ihrem in Franken ausgezahlten Lohn in Deutschland mehr kaufen als bisher. Und sie werden unterm Strich durch Lohnerhöhungen schlicht mehr Geld in der Tasche haben als vorher. Allerdings könnten ihre Arbeitsplätze in der Schweiz unsicher werden, weil die Schweizer Exportwirtschaft unter den neuen Bedingungen voraussichtlich leiden wird.
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