Hallo, ich bin Michael Fridrich, Führungs- und Vertriebstrainer aus Aachen und ich informiere Sie in meinem heutigen Kurzbeitrag, wie Sie die Weichen für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge stellen.
Das Thema Unternehmensnachfolge wird nach wie vor von vielen Unternehmen unterschätzt. Wegen fehlender Vorsorge und Planung scheitern dabei jedoch jährlich viele Unternehmer, die aus diesem Grund vor der Aufgabe Ihres Lebenswerkes stehen. Für die erfolgreiche Übergabe eines Unternehmens empfehle ich, sich frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und die wichtigsten Angelegenheiten zu planen.
In einem ersten Schritt klären Sie, ob Sie das Unternehmen in der Familie wei-terführen oder in fremde Hände übertragen wollen. Diese Entscheidung hängt davon ab, ob es innerhalb der Familie eine geeignete Unternehmerpersönlichkeit gibt, die die Nachfolge des bisherigen Chefs übernimmt. Alternativ prüfen Sie, ob auf dem freien Markt eine geeignete Geschäftsführung zu finden ist, die Sie für diese Aufgabe engagieren. In manchen Situationen ist auch eine Doppel-spitze möglich, wenn z. B. der internen neuen Führungskraft bestimmte Erfahrungsbereiche fehlen, die ein externer Spezialist ausgleicht und kompensiert. Die Kriterien für die Auswahl der geeigneten Kandidaten, der Zeitpunkt der Übergabe und die persönlichen Altersvorsorgeansprüche des bisherigen Inha-bers klären Sie am besten mit ausreichend zeitlichem Vorlauf. In der Regel ha-ben sie einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung Ihres Unternehmens.
Die konkreten Planungen beginnen Sie spätestens drei bis vier Jahre vor der Übergabe. Zunächst klären Sie, ob Sie den Wunschnachfolger tatsächlich ge-funden haben. Wenn ja, starten Sie im Anschluss verbindliche Absprachen und Verhandlungen zum weiteren Prozedere, die in einem detaillierten Projektplan für die Übergabe münden. Neben einer guten Planungsphase, in der auch externer Rat von einer Wirtschafts- oder Steuerkanzlei hilfreich ist, wird die gründlichen Einarbeitung des Nachfolgers sehr wichtig und entscheidend. Er oder sie lernt beispielsweise die Bilanzen, die internen Prozesse, die Zulieferer und selbstverständlich auch die Mitarbeiter kennen. Es ist zu prüfen, ob Änderungen in den internen Abläufen, den Strukturen oder auch der Führungs-mannschaft des Unternehmens gewünscht bzw. notwendig sind. Alle Vereinba-rungen halten Sie stets schriftlich fest. Damit vermeiden Sie späteren Streit, auch innerhalb der Familie Spätestens zu diesem Zeitpunkt regeln Sie auch die steuerliche Gestaltung des Übergabeprozesses.
Eine alternative Form der Übergabe besteht im Verkauf von Unternehmensan-teilen an das bestehende Management, ein sogenanntes Management Buy-Out (MBO), oder auch ein Management Buy-In, in dem Sie Anteile an externe Manager veräußern. In dieser Situation ist es wichtig, dass Sie von Banken ver-schiedene Finanzierungslösungen entwickeln lassen, um eine optimale Gestal-tung zu erreichen. Dies gilt selbstverständlich auch für eine mögliche Neuanlage bzw. Investition Ihrer Erlöse. Erfahrene Vermögensverwalter stehen Ihnen hier mit Rat und Zeit zur Seite.
Ab dem Zeitpunkt der Übergabe ist es wichtig, dass sich der bisherige Chef aus dem Alltagsgeschäft heraushält und nur noch dann für gelegentlichen Rat oder Gespräche zur Verfügung steht, wenn er konkret dazu eingeladen wird. Der nun beginnende Prozess ist gerade für Unternehmer, die ihren Betrieb innerhalb der Familie an einen Nachfolger übergeben haben, herausfordernd und oft von Übergabeschmerzen geprägt – gerade dann, wenn der neue Chef strategische Entscheidungen fällt, die eine Abkehr von manchen bisherigen Gepflogenheiten bedeuten. Dieser Rollenwechsel fällt oft schwer. Er erfordert jedoch eine Akzeptanz der Entscheidungen der neuen Führungspersönlichkeit und ein Loslas-sen der gewohnten Rolle als Unternehmenslenker.
Für den Fall des plötzlichen Ausscheidens des bisherigen Unternehmers in Folge von Unfall, Krankheit oder Tod ist es wichtig, dass Sie alle notwendigen Fragen in schriftlicher Form durch eine Notfallplanung oder ein Testament im Vorfeld klären und entscheiden. Dazu gehören Fragen wie: Wer leitet das Unternehmen übergangsweise? Wer erhält eine Prokura oder andere Vollmach-ten? Wie ist der Unternehmer selbst gegen Berufsunfähigkeit versichert? Wer erbt im Todesfall den Betrieb? Wie ist die Familie des Unternehmers abgesichert? Wer diese Fragen auf die lange Bank schiebt, stellt im Ernstfall schnell die Existenz des Unternehmens aufs Spiel.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung einer lautlosen und erfolgreichen Unternehmensnachfolge.
Herzliche Grüße
Michael Fridrich
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