Kilometerlange weiße Sandstrände, glanzvolle Bäderarchitektur, die Seebrücke von Sellin - das ist Rügen. Sechs Millionen Übernachtungen werden dort pro Jahr gebucht. Deutschlands größte Insel ist ein beliebtes Ferienziel.
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Doch das war nicht immer so. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist Rügen keine Urlaubsinsel - jeder zweite Bewohner ist ein Flüchtling. Rügen ist "Umschlagplatz" für Vertriebene. Mondäne Hotels, reetgedeckte Pensionen werden zu Notunterkünften für die Menschen. Trotzdem spricht man 1946 offiziell von "der ersten Nachkriegssaison an der Ostseeküste".
Sieben Jahre später beginnt in der DDR "die planmäßige Entwicklung des Feriendienstes der Gewerkschaft beim Aufbau des Sozialismus". Sie beginnt rücksichtslos mit der sogenannten Aktion Rose mit Schwerpunkt entlang der Ostseeküste. Willkürlich werden 1953 private Hotel- und Pensionsbesitzer und andere Geschäftsleute enteignet und verhaftet. Aus Privatbesitz wird Volkseigentum. FDGB-Urlauber ziehen ein. Das Kurhaus Binz allerdings hat einen Sonderstatus.
Wie es damals auf Rügen war, darüber berichten die Menschen, die hinter den Tresen und Essenausgaben standen. Sie erzählen von zentraler Einweisung, von Essen in drei Durchgängen, davon, wie Mangelwirtschaft mittels Fantasie kaschiert wurde. "Auch wenn das Bier dünn und das Eis wässrig ist, es ist doch Urlaub an der Ostsee!"
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Erstausstrahlung: August 2013
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