Es läutet die große Jubiläumsglocke F° der Pfarrkirche St. Peter, der ältesten Pfarrkirche Münchens. Es handelt sich hierbei um die tontiefste Glocke der Stadt München und die zweittontiefste des Freistaats Bayern.
Gegossen wurde diese 2,3m im Durchmesser messende Glocke 1958 von der Erdinger Glockengießerei Karl Czudnochowsky. Sie ist die einzige Glocke dieser Größe, die nicht in Euphonlegierung gegossen worden ist. Auch trägt sie als eine der ganz wenigen Glocken ein Gießerzeichen.
Zu den Hochfesten und jeden Sonn-und Feiertag erhebt sie um 18 Uhr ihre mächtige Stimme über die Altstadt. Die Glocke wird auch liebevoll Jubelkübel genannt.
Zur 800-Jahr Feier der Stadt München wurde diese Glocke dem wiederaufgebauten "Alten Peter" gestiftet. Dieser steht an einem Ort, dem sogenannten "Petersbergl", an dem schon 100 Jahre vor der offiziellen Stadtgründung eine romanische Basilika ihren Platz hatte. Der Wetteifer der beiden Innenstadtkirchen begründete da auch Mitte des14. Jahrhunderts einen Neubau in gotischem Stil. der Grundriss der romanischen Kirche wurde größtenteils beibehalten. Zum dem Zeitpunkt hatte der "Alte Peter" noch eine Doppelturmfassade. Ein Blitz 1641 vernichtete die Turmaufbauten und war der Startschuss zum Umbau und späteren Barockisierung. Die Türme wurden zusammengefasst und der Turm erhielt seine heutige Gestalt mit der Türmerstube und dem charakteristischen Dachaufbau [0:03]. Auch der Innenraum erhielt seine neue Gestalt. Die Barockisierung dauere bis Ende des 18. Jahrhunderts, wo als letztes noch der spätbarocke Hochaltar eingebaut wurde.
Über 150 Jahre lang blieb die Peterskirche unberührt. Dann wurde sie jedoch 1944/45 im zweiten Weltkrieg schwerstens zerstört. Sie war eigentlich als Totalverlust zu bezeichnen und sollte wie viele andere Innenstadtkirchen einem Neubau weichen. Die damaligen Stadtpfarrer Stritter und Zistl sträubten sich jedoch gegen einen Abriss und brachten eine Rekonstruktion ins Gespräch. Diese zog sich über Jahre hin. Die letzte Etappe waren die Deckengemälde, die bis 2000 wiederhergestellt wurden.
Vom Turm des "Alten Peter" hat man einen wunderbaren Blick über die Innenstadt. Bei gutem Wetter kann man sogar die Berge sehen. Da wird einem dann schnell klar, warum München das "deutsche Rom" genannt wird, da man wirklich in alle Richtungen Kirchen sieht.
Zu Beginn [0:38] sind noch die Heilig-Geist Kirche und die Salveglocke des Liebfrauendomes zu hören, die vom Gewicht her schwerste Glocke Münchens.
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