Ein spektakulärer Einbruchscoup wie im Kinofilm: Mit einem Kernbohrer haben Unbekannte am Allerheiligen-Sonntag die Wand des Tresorraums im Keller des Zollamtes im nordrhein-westfälischen Emmerich durchbrochen. Die insgesamt vier Täter entkamen unerkannt mit 6,5 Millionen Euro Beute, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilten.
«Das Vorgehen war hochprofessionell», sagte der zuständige Klever Oberstaatsanwalt Günter Neifer der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings sei nun auch zu untersuchen, ob es eine undichte Stelle bei Zoll oder der Polizei gegeben hat. «Das war mein erster Gedanke: Da muss einer einen Tipp gegeben haben», sagte Neifer. «Jetzt wird geprüft: Wer genau wusste von dem Geld. Das gehört jetzt zu unseren Hausaufgaben.»
Drei Täter hatten nach den bisherigen Ermittlungen früh morgens eine Kellertür des Zollamtes aufgehebelt und im Keller den Kernbohrer angesetzt, um zur Beute zu gelangen. Sie trugen das Geld offensichtlich in mehreren «Safe-Bags» aus dem Tresorraum. Ein vierter Mann stand dabei wohl draußen Schmiere. Von den Tätern gibt es bisher keine heiße Spur.
Zeugen hatten am 1. November gegen 6 Uhr Bohrgeräusche gehört und gegen 10.45 Uhr bemerkt, wie drei dunkel gekleidete Männer mit dunklen Strickmützen das Gebäude mehrfach verließen, um einen weißen Transporter mit Schiebetür zu beladen. Anschließend fuhren sie mit dem Fahrzeug mit Klever Kennzeichen weg. Später fuhr auch der vierte Verdächtige mit einem Auto in dieselbe Richtung wie der Transporter.
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