Der Tod – ein Thema, über das nicht gerne gesprochen wird. Auch gesellschaftlich wird die Sterblichkeit eher verdrängt. Doch der Tod kommt ab der Geburt auf jeden einzelnen Menschen zu. Und aus geistlicher Sicht ist dieses Ausblenden der Gewissheit des Todes eine tödliche Gefahr.
Im Zentrum des Christentums steht die Verehrung eines Toten – Jesus Christus –, der durch sein Sterben den ewigen Tod überwunden und besiegt hat. In dem Maß, in dem der Mensch mit Christus innerlich verbunden ist, wächst und reift bereits das neue Leben. Und in diesem Maß wird der Tod für alle kein katastrophales Ende, vor dem man sich fürchten müsste, sondern ein Übergang, bei dem so etwas wie eine Neugeburt geschieht oder vollendet wird.
Bereits Platon, der kein Christ war, war der Überzeugung, dass Menschwerden bedeutet, sterben zu lernen. Und sterben lernen heißt lieben lernen – sowohl im Hinblick auf die Mitmenschen als auch auf Gott. Denn lieben bedeutet, den anderen um seinetwillen zu lieben und nicht für den eigenen Vorteil. So muss innerlich etwas sterben, um die eigene Selbstzentriertheit und den Drang zum „Besitzen wollen“ zu überwinden.
Eine weitere Weise, von diesem Geheimnis zu sprechen, bedeutet auch, loslassen zu lernen. Von C.S. Lewis gibt es den berühmten Satz: „Nichts, was du nicht losgelassen hast, wird dir jemals wirklich gehören.“ Was meint er damit?
Darüber spricht Bischof Stefan Oster in seiner Predigt an Allerseelen.
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