Nutztiere mit Insektenprotein zu füttern anstatt mit Eiweiß aus importiertem Soja oder Fischmehl – handelt es sich dabei um das Futter der Zukunft? Die Idee gibt es schon länger, aber die Hürden und Kosten sind hoch. Eine Firma aus Sachsen will das ändern. Sie züchtet die Schwarze Soldatenfliege, Hermetia Illucens. Aus den protein- und fettreichen Larven bzw. Maden lässt sich Tierfutter herstellen.
Das ist in der EU seit kurzem auch für Fische, Schweine und Geflügel zugelassen. Die Maden können lebend oder getrocknet verfüttert werden – getrocknete Maden machen das Tierfutter allerdings deutlich teurer. Lebende Insektenlarven an Hühner oder Schweine zu verfüttern, ist günstiger – aber nicht überall technisch möglich und an der frischen Luft auch nicht überall gestattet. Viele Forscher sehen Insektenlarven weniger als Soja-Ersatz, sondern vielmehr als Beschäftigungsmaterial und Appetitanreger im Futtertrog für Geflügel und Ferkel.
Bis es soweit ist, muss allerdings noch ein Grundproblem der Insektenzucht gelöst werden: Die Ernährung der Larven. In der Futter-Firma in Sachsen bekommen die Larven Pülpe, ein Abfallprodukt aus einer nahegelegenen Weizenstärkefabrik. Der Großteil der Produktion landet dann in der Heimtierfutterindustrie, also im Katzen- und Hundefutter, und nicht etwa in der Landwirtschaft. Allerdings könnte die Larvenmast für Landwirte ein interessantes zweites Standbein werden.
Autor: Henning Biedermann
Aus der Sendung vom 20.01.2023
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