Das Val d’Uina verbindet das Engadin (CH) mit dem Vinschgau (Südtirol) und gehört bei vielen Alpenüberquerungen zum „Pflichtprogramm“. Auch ich wollte das Tal unbedingt kennenlernen und auf meiner bucket list abhaken.
Nach zwei Stunden Anreise habe ich in Nauders (A) vor dem Reschenpass geparkt. Über die Norbertshöhe bin ich ins Engadin gefahren. Die Norbertshöhe habe ich bereits bei einer Alpenüberquerung in anderer Richtung überquert. Dabei bin ich über den Reschensee ins Vinschgau gefahren, nicht durch die Uina-Schlucht.
Von Martina (CH), unterhalb der Norbertshöhe, ging es diesmal entlang des Inns nach Sur En. Dort zweigt das Uina-Tal ab.
Im Tal geht es stetig bergauf bis zur Uina Dadaint, der letzten Hütte vor der Tragepassage durch die Felswand.
Es war schon etwas Schlepperei durch die enge Schlucht bergauf, aber machbar. Mit einem schwereren E-Bike oder mit Satteltaschen ist die Tour nicht zu empfehlen.
Der Weg durch die Felswand ist wie eine Art Mischung aus Partnachklamm bzw. Höllentalklamm (bei Garmisch-Partenkirchen) und Nordwandsteig (Alpspitze, Garmisch-Partenkirchen). Nur würde dort niemand auf die Idee kommen, das Fahrrad zu benutzen. Teilweise fehlen die Absicherungen, wenn man aber an der Wand entlangschiebt, ist der Aufstieg harmlos. Aber es kostet Kraft.
Nach der Schlucht geht es über den Schlinig-Pass auf 2.152 m hinüber zur Sesvenna-Hütte. Daneben befindet sich die über 100 Jahre alte Pforzheimer Hütte.
Die Abfahrt führt vorbei an einem hohen Wasserfall nach Burgeis und hoch zum Reschenpass. Ich empfehle, östlich am See vorbeizufahren. Denn dort befindet sich der aus dem Wasser herausragende Kirchturm.
Am See-Ende lohnt sich der wirklich kleine Abstecher zur Etschquelle. Die Etsch ist mit über 400 km Länge der zweitlängste Fluss Italiens. Sie fließt durch den Reschensee, den Vinschgau, Meran, Bozen, Trento und Verona und mündet südlich von Venedig in die Adria. Ich liebe es, die Quelle eines Flusses zu besuchen. Ich stelle mir dann immer den weiten Weg vor, den das Wasser bis zur Mündung ins Meer zurücklegen wird.
Schließlich ging es über den Reschenpass hinunter nach Nauders, wo das Auto geparkt war.
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