Manche Entscheidungen, die die Profis an der Börse treffen, könne auf Laien ziemlich unvernünftig wirken. Gerne verhalten sie sich etwa antizyklisch, kaufen also, wenn Andere verkaufen und umgekehrt. Warum ist das so?
Weil sie einen sehr genauen Blick auf die Unternehmen werfen, in die sie investieren wollen. Sie wissen mehr als der gewöhnliche Rest der Anleger. Dabei kochen auch die Profis nur mit Wasser. Wie man selbst zu mehr Wissen kommt, wollen wir uns am Beispiel des Unternehmens Dräger AG anschauen.
Spezialisiert auf die Produktion von Medizin- und Sicherheitstechnik ist ihre Aktie um ganze 50% im Preis eingebrochen. Die meisten Anleger schlussfolgern nun, dass mit dem Unternehmen etwas nicht stimmen kann. Sie halten sich fern von der Aktie. Dabei macht der Markt immer mal wieder Fehler, die er aber korrigiert. Zu niedrig eingeschätzte Aktien steigen wieder an Wert.
Ein Beispiel hierfür könnte eben besagte Dräger AG sein. Deren Aktienpreis ist wirklich gering verglichen mit der Unternehmensgrösse. Und dies ist auch der Grund, warum die Aktie von Obermatt ein solch gutes Value-Ranking erhalten hat. Unser Value-Rank fällt umso besser aus, je niedriger der Aktienpreis ist. Genau deshalb hat es die Dräger AG auch auf unsere Top 10-Liste der tecDAX-Unternehmen geschafft. Schauen wir uns genauer an, warum:
Bemessen an der Höhe des Gewinns, Eigenkapitals und Umsatzes ist der Aktienpreis recht billig. Die Dividendenrendite mag zwar niedrig sein, was viele Anleger als Nachteil auslegen. Sie bevorzugen es, hohe Dividendenbeträge ausgezahlt zu bekommen. Doch auch hier sollte man etwas genauer hinschauen. Denn eine niedrige Dividendenrendite kann ebenso bedeuten, dass ein Unternehmen seine Gewinne wieder reinvestiert. Es verfolgt einen langfristigen Plan. Unternehmen, die mit ihren Gewinnen nichts besseres anzustellen wissen als sie auszuzahlen, sollten mit Vorsicht genossen werden. Hier gilt es abzuwägen, ob man auf weitsichtig operierende Unternehmen setzt oder welche, die auf kurzfristige Gewinne schielen.
Doch egal wie man sich entscheiden würde: Auch hier zeigt sich, dass nicht alles so rosig oder pechschwarz gedeutet werden muss, wie es auf den ersten Blick erscheint. Eine niedrige Dividendenrendite muss nicht zwingend etwas Schlimmes sein.
Informationen und Wissen sind an der Börse alles. Je mehr davon, desto besser. ...desto mehr werden Ihre Entscheidungen zur Gewissheit und nicht blinder Ahnung und Spekulation auf gut Glück.
Für Unternehmen wie etwa die Dräger AG hieße das: Werfen Sie einen genauen Blick auf deren Firmenstrategie und Investmentpläne. So werden Sie sehen, dass das Unternehmen einen verstärkten Fokus auf neue Märkte legt. Ebenso auf das eigene Dienstleistungsangebot. Es vertraut auf die Zuverlässigkeit der eigenen Produkte und kümmert sich dennoch um den Kundenstamm. Außerdem ist man bemüht, die Innovationsprozesse zu beschleunigen. Das ist gut. Deutsche Unternehmen sind bekannt dafür, stabil und beständig zu sein – etwas mehr Tempo wird nicht schaden.
Dies alles sind sehr positive Indikatoren. Sie zeigen uns, dass das Unternehmen weiss, was es mit dem eigenen Geld da tut. Deshalb haben wir von Obermatt uns entschieden, Aktien von der Dräger AG zu kaufen.
Autor/Vortrag
HERMANN J. STERN
Video/Bearbeitung
NAIM RASHITI
www.rashiti.com
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