Heiterer Ferienfilm des Fernsehens der DDR aus dem Jahr 1970 in Farbe. Zunächst einmal sieht man ja sehr viele Strandkörbe, dann aber ist die Erzählerin - eine junge Frau, die alleine Urlaub macht auf der Halbinsel Rügen - das Strandleben nach einer Woche leid und möchte nun die Insel erkunden. Von da an geht es in einer Art filmischen Brief an die Eltern um Schafe, Störche, Mühlen, Blumen, Tänze, Trachten, eine rauchende Inselkleinbahn, aber auch um den Kreideabbau, die Fischerei und selbstverständlich auch um die berühmten Kreidefelsen.
An mehr als einer Stelle wirkt der Film mit seinen idyllischen Szenen wie der Werbeprospekt eines Fremdenverkehrsvereins - und so sollte es wohl auch sein, um Urlauber nach Rügen zu locken. Dennoch ist es interessant, Aufnahmen aus Rügen von vor fast 50 Jahren zu sehen.
Den Eltern schreibt die junge Erzählerin, wie brav und wohlanständig sie im Urlaub ist. Aber am Ende des Films bekommt man als Zuschauer mit, dass es an diesem Ferienort selbstverständlich auch interessante junge Männer gibt. Freilich, so wild und wüst verhält sie sich dann auch wieder nicht, dass man es nicht auch in der Kinderstunde zeigen könnte.
Darß und Rügen 1994
Im Sommer 1990 kam es im Jasmunder Bodden auf Rügen zu einem massenhaften Fischsterben, für das es zwei Gründe gab: Die Fische erstickten aus Mangel an Sauerstoff oder sie wurden von Schwefelwasserstoff vergiftet, das als Abbauprodukt bei Bakterien entsteht, die ohne Sauerstoff leben können. Dieses Fischsterben war das fürchterliche Resultat der jahrelangen Schadstoffeinleitungen in die Ostsee durch die Küstenstädte und -gemeinden der DDR. Der Dokumentarbericht aus dem Jahr 1994 untersucht, wie es um den Schutz der Natur bzw. der Naturbiotope auf Rügen und dem Darß einige Jahre nach der Wende bestellt ist. Aber die DDR hatte nicht nur Schäden an der Umwelt produziert, sondern, wenn auch unabsichtlich, große Gebiete in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten: weil der Zutritt auf große Gebiete z. B. auf dem Darß für Normalsterbliche strengstens verboten war. Der Film macht also eine Bestandsaufnahme: Wie ist die Situation, welche Gefahren drohen und wie kann der Erhalt der wunderbaren Naturlandschaft auf dem Darß und auf Rügen gesichert werden?
Luftzubringer München Nordsee 1962
"Der moderne Mensch ist verpflichtet, in den Urlaub nicht mit dem Auto, sondern mit dem Flugzeug zu reisen". Das ist jedenfalls im Jahr 1962 die Meinung des Autors, der beschließt, im Sommerurlaub von München an die Nordsee zu fliegen - zweimal Umsteigen inklusive. Und so hat man als Fernsehzuschauer die Möglichkeit, mit ihm auf Zeitreise zu gehen, an Bord einer Turboprop-Maschine der Lufthansa, Typ "Vickers Viscount", die heute längst im Museum steht und von vergangenen Höhenflügen nur noch träumen kann: von Zeiten, da Fliegen noch ein Luxuserlebnis war. Am Zielort, der Insel Sylt, geht es dagegen langsam und beschaulich zu. Die Inselbahn fährt mit Tempo 30, und die Krabben werde noch von Hand gepult.
Helgoland 1965
m sogenannten Helgoland/Sansibar-Vertrag von 1890 zwischen dem deutschen Kaiserreich und dem Vereinigten Königreich wurde festgelegt, dass Helgoland von nun an zum Deutschen Reich gehört. Damit endete eine knapp 90-jährige britische Herrschaft über diese Insel, die davor ab dem späten Mittelalter über mehrere Jahrhunderte als zu Dänemark gehörend erachtet worden war. 1965 feierte man daher auf Helgoland den 75. Jahrestag dieses Vertrags mit der britischen Krone. Dass auf Helgoland überhaupt wieder Menschen leben können, war nach den Bombardierungen und der kompletten Zerstörung Helgolands im Zweiten Weltkrieg nicht absehbar gewesen.
Der Film aus dem Jahr 1965 berichtet von der Geschichte Helgolands und darüber, wie diese Insel 1945 ausgesehen hat. Aber man lernt selbstverständlich auch die neu aufgebauten Häuser und Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten auf Helgoland kennen, ebenso die berühmten Felsen mit den Vogel-Niststellen oder das Warmwasser-Freibad. Und man lauscht gemeinsam mit Touristen einem Kurkonzert im Musikpavillon. alpha-retro: Norddeutsche Inseln
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