Ralph Caspers erinnert sich, wie er vor vierzig Jahren den Film „A Nightmare on Elm Street“ gesehen hat und danach richtig verängstigt war. Der Film handelt von ein paar Teenagern, die in ihren Träumen von einem Mann angegriffen werden. Seitdem fragt sich Ralph: Kann man sich durch Träume zu Tode erschrecken?
Es ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich, dass Menschen im Schlaf sterben; zum Beispiel, weil sie eine Herzerkrankung haben. Ob es aber jemals vorgekommen ist, dass jemand nach einem Albtraum gestorben ist, weiß man natürlich nicht, denn was derjenige in der Nacht geträumt hat, ist schließlich unbekannt. Aber wäre so etwas denkbar?
Wenn wir uns im Zustand zwischen Schlafen und Wachsein befinden, kann es zu einer sogenannten Schlafparalyse kommen – also einer Schlaflähmung: In dieser Phase können wir uns nicht bewegen, obwohl wir hellwach sind. Dieses Phänomen tritt häufig während der REM-Schlafphase auf, einer Phase, in der wir auch träumen. Der Körper ist dabei größtenteils gelähmt, um uns davor zu schützen, unsere Träume physisch auszuleben. Doch manchmal hält die Lähmung auch nach dem Aufwachen noch an oder setzt schon ein, bevor wir vollständig eingeschlafen sind: Dieser Zustand der Schlafparalyse kann für einige Sekunden bis hin zu Minuten andauern. Und das kann ziemlich beängstigend sein.
Schlafparalyse ist nicht nur ein medizinisches Phänomen, sondern auch Ursprung kultureller Mythen. In verschiedenen Kulturen wird dieses Phänomen mit übernatürlichen Wesen oder Geistern in Verbindung gebracht. Zum Beispiel beim Volk der Hmong aus Laos. Die Hmong glauben, dass es gute und böse Geister gibt. Wer zu den guten Geistern betet, den beschützen sie vor den bösen Geistern. Wer das nicht tut, wird jedoch von den bösen Geistern im Traum verfolgt. Dann kann nur noch ein Schamane helfen. Doch viele Hmong, die vor dem Bürgerkrieg in die USA geflohen waren, konnten ihre traditionellen Rituale dort nicht durchführen. Und das hatte Folgen: Dutzende junge Hmong-Männer starben urplötzlich im Schlaf, obwohl sie anscheinend kerngesund waren. Wissenschaftler vermuten, dass es sich dabei um einen extremen Nocebo-Effekt handeln könnte, der durch den tief verwurzelten Glauben an diese Geister hervorgerufen wurde. Denn die Hmong sind überzeugt davon, dass böse Geister sie im Schlaf lähmen und dann ersticken können.
Wer mal eine Schlafparalyse erlebt, muss keine Panik haben: Die Lähmung geht schnell vorbei. Im Video gibt euch Ralph Tipps, wie ihr Schlafparalysen und Albträume vermeiden könnt.
*Kapitel*
0:00 Ralphs Erfahrungen mit dem Film „A Nightmare on Elm Street“
0:59 Kann man durch einen Albtraum im Schlaf sterben?
3:02 Kann man durch den Nocebo-Effekt im Schlaf sterben?
4:06 Schlafparalyse: Ist eine Schlaflähmung gefährlich?
6:35 Tipps gegen Schlafparalysen und Albträume
Autor:innen: Dr. Jan Philipp Rudloff, Chantal Beil, Ralph Caspers
Schnitt und Grafik: Lutz Kaulmann (Studio Paeper)
Sounddesign: Florian Ebrecht
Realisation: Ingo Knopf
Redaktion: Wobbeke Klare
*Linktipps*
Quarks.de: Was wissen wir über Träume?
[ Ссылка ]
Quarks Daily Spezial: Träume – Was sie bestimmt, was sie bedeuten
[ Ссылка ]
*Unsere wichtigsten Quellen*
Sudden Death in Sleep of Laotian-Hmong Refugees in Thailand: A Case-Control Study;
in: American Journal of Public Health, 2011
[ Ссылка ]
Sleep Paralysis, “The Ghostly Bedroom Intruder” and Out-of-Body Experiences: The Role of Mirror Neurons;
in: Frontiers in Human Neuroscience, 2017
[ Ссылка ]
Patientenratgeber Parasomnien;
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin, 2021
PDF: [ Ссылка ]
The nocebo effect across health outcomes: A systematic review and meta-analysis;
in: Health Psychology, 2024
Abstract: [ Ссылка ]
Unexplained Deaths Inspired a Nightmare on Elm Street;
auf: Hmong American Experience, 2022
[ Ссылка ]
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