Pro Kopf verbrauchen die Deutschen am Tag etwa 125 Liter Trinkwasser für Körperpflege, Duschen, Baden, Kochen oder zum Trinken. Das verbrauchte Trinkwasser bereiten anschließend Wasserwerke wieder auf. Ist Leitungswasser wirklich die nachhaltigste Art, Wasser zu trinken? Oder vielleicht doch Mineralwasser aus der Flasche? Ökocheckerin Katharina will herausfinden, wie wir unseren Durst am gesündesten und vor allem am nachhaltigsten stillen können.
0:00 Wasser im Check
1:36 Im Wasserwerk: Wie funktioniert die Wasseraufbereitung?
5:30 Leitungswasser vs. Mineralwasser: Qualitätsunterschiede?
9:17 Mineral -oder Leitungswasser: Was ist besser für die Umwelt?
11:44 Fazit
WIE GELANGEN BEDENKLICHE STOFFE INS GRUNDWASSER?
Katharina trifft Kay Schönefeld, Experte für Grundwasser im Landkreis Vechta. Er erklärt ihr, dass Grundwasser durch die Versickerung von Wasser in den verschiedenen Bodenschichten entsteht. So landen auch bedenkliche Stoffe im Grundwasser, beispielsweise Nitrat, das vor allem in Ackerbauregionen vorkommt. Im Körper wird Nitrat zu Nitrit umgewandelt. Es droht Gesundheitsgefahr, speziell bei Säuglingen. Hier kann der Sauerstofftransport im Blut behindert werden. Deshalb müssen Wasserversorger in nitratbelasteten Gebieten auf Grundwasser in großer Tiefe ausweichen.
WO LIEGEN DIE QUALITATIVEN UNTERSCHIEDE ZWISCHEN LEITUNGSWASSER UND MINERALWASSER?
Ullrich Schweitzer, Leiter der Initiative „Dialog Natürliches Mineralwasser“ und Vertreter des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen findet Wasser aus Flaschen besser als Leitungswasser, da dort die Prüfdichte höher sei als beim Leitungswasser. Während mikrobiologische Untersuchungen bei Mineralwasser alle 50.000 Liter durchgeführt werden, sind das beim Leitungswasser alle ein paar Millionen Liter, erklärt Schweitzer.
WAS SIND DIE NACHTEILE VON LEITUNGSWASSER?
Schweitzers Meinung nach gibt es mehrere Gründe, die eher gegen Leitungswasser sprechen. Problematisch sieht er nicht die Aufbereitung in den Wasserwerken, sondern eher die Gegebenheiten zu Hause. Ein Thema sind z. B. gesundheitsschädliche Bleirohre, die in Häusern verbaut sind, die vor 1972 gebaut wurden. Aber auch die Wassertemperatur spielt eine Rolle. Wenn die nicht stimmt, kann es zur Verkeimung kommen. Auch können selbst eingebaute Wasserfilter die Qualität des Leitungswassers beeinträchtigen und wer die Perlatoren/Siebaufsätze/Wasserpartikelfilter nicht ordentlich und regelmäßig reinigt, riskiert ebenfalls Verunreinigungen.
WIE SIEHT ES MIT DER ÖKOBILANZ VON MINERALWASSER AUS?
Bei Mineralwasser muss die Verpackung hergestellt werden, es muss abgefüllt und transportiert werden. Nicht so gut für die Klimabilanz, oder? Laut Schweitzer existiert ein europaweit einzigartiges Sammlungs- und Rücknahmesystem für Wasserflaschen. Auch der Transport der Flaschen ist nicht zu vernachlässigen. Schweitzer sagt, dass die gesamte Mineralwasserindustrie anstrebt, bis 2030 klimaneutral zu sein. Gelingen soll das vor allem mittels CO2-Kompensation, durch Klimaschutzprojekte und Ökostrom.
LEITUNGSWASSER, MINERALWASSER UND BIO-WASSER: JA, WAS DENN JETZT?
Katharina will von Ina Bockholt von der Stiftung Warentest wissen, was von Bio-Wasser zu halten ist, das man zu verhältnismäßig teuren Preisen erwerben kann. Laut Bockholt müssen Anbieter von Bio-Mineralwasser strengeren Richtlinien befolgen. Beispielsweise gelten strengere Werte für Arsen oder Nitrat. Außerdem sollen die Anbieter dafür sorgen, dass rund um die Quelle Ökolandbau betrieben wird. Das Wasser stellt in Summe keinen gesundheitlichen Vorteil gegenüber Mineralwasser oder Leitungswasser dar, der Kauf setzt aber natürlich ein Statement und fördert den Ökolandbau, sowie alle Vorteile, die damit einhergehen.
Leitungswasser ist ohne Probleme trinkbar, doch müssen wir alle darauf achten, dass das auch so bleibt. Also: beim Putzen auf Chemiekeulen verzichten, Medikamente nicht in der Toilette entsorgen, Perlatoren und Co regelmäßig checken. Beim Mineralwasser gilt: im Supermarkt auf Mehrwegflaschen und Regionalität achten.
Hier gibt’s Anhaltspunkte: [ Ссылка ]
QUELLEN
►UBA „Rund um das Trinkwasser“ (2016), Online unter: [ Ссылка ]
►Verbraucherzentrale „Wie viel sollte man am Tag trinken?“ (2020), Online unter: [ Ссылка ]
Autorin: Karolina Luttig
Schnitt: Sven Lude
Redaktionsleitung solisTV: Sarah Weihsweiler
Redaktionsleitung SWR: Inga Vennemann, Holger Conzelmann
Bildquelle: SWR
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