Mit einem Festakt des städtischen Schauspielhauses wird die Ruhr-Universität Bochum eröffnet.
Seine Eröffnungsansprache beschließt der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Franz mit der Widmung der neuen Hochschule an »alle Lehrenden und Lernenden zur Wahrung der Würde Freiheit aller Menschen«. Den Festvortrag hält der erste Rektor der Ruhr-Universität, der evangelische Theologe Professor Dr. Heinrich Greeven. Musikalisch umrahmt wird die Feierstunde vom Orchester der Stadt Bochum. Mit der Ruhr-Universität wird das Ruhrgebiet erstmals seit der Industrialisierung Sitz einer allgemeinen gemeinschaftlichen Hochschule. Von dem deutschen Reichskanzler von Bismarck ist die Äußerung überliefert, dass es im Ruhrgebiet weder Kasernen noch Universitäten bedürfe. Von Offizieren wie von Soldaten fürchtete er kritische Unruhen, die der Arbeitsproduktivität dieser für das Reich so wichtigen Industrieregion abträglich sein könnten. Gleichwohl war der Bedarf an qualifizierten Führungskräften für das Revier offenkundig. 1890 wurden Stimmen laut, die die Gründung einer Technischen Hochschule im Ruhrgebiet forderten. In den folgenden Jahrzehnten wurden verschiedene Vorstöße in die gleiche Richtung unternommen, die jedoch ohne jeglichen Erfolg blieben.
Die Diskussion flammte unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder auf. Im September 1945 legte der Provinzialverband Westfalen eine Denkschrift zur Errichtung einer Technischen Hochschule in Westfalen vor. 1948 wurde ein entsprechender Antrag vor den nordrhein-westfälischen Landtag gebracht. Auch in den 50er Jahren blieb das Thema im Gespräch. 1960 wurden im Landeshaushalt Vorarbeitskosten zur Errichtung einer »Hochschule als wissenschaftliche Forschungs- und Lehrstätte im westfälischen Raum« bewilligt. Noch im selben Jahr entbrannte die Diskussion um den günstigsten Standort. Allerdings ging es jetzt nicht mehr um die jahrzehntelang geforderte Technische Hochschule, sondern um eine Universität. In den früheren Plänen galt allgemein Dortmund als am besten geeigneter Hochschulort. Noch im März 1960 bemühte sich die Stadt, durch ein kostenloses Grundstücksangebot mögliche Konkurrenten aus dem Felde zu schlagen. Da die neue Universität vor allem eine Regionalhochschule werden sollte, wurde Dortmund jetzt seine Randlage im östlichen Ruhrgebiet zum Verhängnis. Für die Wahl des Standorts Bochum sprach seine Lage im Herzen des Reviers. weitere Infos auf http:www.bochumer-geschichte.de
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