Dieses Video soll zeigen, wie zwei Polizisten einen FBI-Agenten während der Proteste nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd verhaften wollen. Doch stimmt diese Geschichte wirklich?
Dieses Video verbreitet sich gerade viral in den sozialen Medien. Der Clip soll zeigen, wie zwei Polizisten einen Afroamerikaner während der Proteste nach dem gewaltsamen Tod von George Floyd verhaften wollen. Doch die Beamten lassen den Mann nach einem Blick in dessen Brieftasche wieder frei. In zahlreichen Videoüberschriften wird behauptet, dass es sich um einen FBI-Agenten handele. Doch ist der Mann tatsächlich ein US-Bundesagent? Und ist das Video wirklich im Kontext der Proteste von 2020 entstanden? Das Video an sich gibt keinen Anlass dazu, den Mann für einen FBI-Agenten zu halten. Dieser Eindruck entsteht erst durch eine entsprechende Überschrift. Ein Statement der Polizei von Rochester sorgt für Klarheit:
"Entgegen der Gerüchte in den sozialen Medien, handelt es sich bei dem Individuum nicht um einen FBI-Agenten." – Rochester (MN) Police Department ggü. Reuters
Die Polizei bestätigt außerdem, dass der Vorfall sich am 01. Juni 2019 ereignet hat. Eine entsprechende Presseerklärung befindet sich auf der Webseite der Polizei. Der Mann war im Zuge einer Ermittlung gegen eine andere Person aufgrund von Körperverletzung überprüft und festgenommen worden:
"Während der kurzen Verhaftung wurden Ausweispapiere gefunden, die belegten, dass es sich nicht um den von den Beamten gesuchten Mann handelte. Er wurde augenblicklich freigelassen." – Rochester (MN) Police Department ggü. Reuters
Der Clip macht deutlich, dass nur wenige Worte oder eine Überschrift ausreichen, um ein Video vollkommen aus dem Kontext zu reißen. So wird aus einem US-Bürger, der 2019 verhaftet wurde ein protestierender FBI-Agent im Jahr 2020.
Wie untersuchen wir in der Redaktion Videos auf Manipulation? Dabei ist ein Blick auf die Details wichtig. Die Einzelbilder eines Videos verraten oft, ob ein Video bearbeitet wurde. Wir schauen uns Bild für Bild genau an und vergrößern einzelne Ausschnitte. Indizien für einen Fake sind zum Beispiel: fehlende Bewegungsunschärfe, unnatürlicher Schattenwurf oder Schnittfehler. Beim stern gilt generell: Seriosität vor Schnelligkeit. Wir checken Fakten und Material immer gründlich gegen, bevor wir sie veröffentlichen. Dafür arbeiten wir mit dem redaktionsübergreifenden "Team Verifikation" zusammen mit RTL, NTV, RTL2, Radio NRW.
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