Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig, hat anlässlich des internationalen Tages der Pflege am 12. Mai einen Praxistag im Lazarus Haus Berlin absolviert.
Volltext-Alternative zum Video: Praxisalltag in der Altenpflege. Im Lazarus-Haus, einer vollstationären Pflegeeinrichtung in Berlin - ist Schichtübergabe. Details zu den Patienten werden weitergegeben. Wie war die Nacht? Gab es besondere Vorkommnisse? Die Mitarbeiter müssen ihren Plan minutengenau einhalten.
„Das Bett musste ich drei Mal komplett neu beziehen.“ „Die Urinflasche war dreimal voll.“
Die Mitarbeiter müssen ihren Schichtplan minutengenau einhalten.
„Die Pflegekräfte in Deutschland leisten eine wichtige und auch schwere Arbeit. Jeder Bewohner muss morgens natürlich gewaschen werden, muss angezogen werden. Die Frauen und Männer, die hier wohnen möchten pünktlich zum Frühstück, d. h. einerseits muss sich die Pflegerin natürlich für den einzelnen viel Zeit nehmen, auf der anderen Seite muss es auch zügig gehen, damit alle auch früh genug dran sind. Gerade da wo ältere Patienten nicht alleine mehr aufstehen können, ist es auch eine besonders körperlich schwere Arbeit.“
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig nahm den Praxistag in der Altenpflege zum Anlass, um sich selbst ein Bild der Situation in den Pflegeberufen zu machen. Die Arbeit auf der Station ist eng getaktet.
"Wir haben hier eine 24er Belegung in dem Bereich, das heißt wir können 24 Bewohner aufnehmen
und im Durchschnitt haben wir 2,5 Vks in dem Bereich zwei ein halb, 2 Vollzeitkräfte
und eine Teilzeitkraft. Und bei 24 Bewohnern, da darf nichts dazwischen kommen."
Die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig stellte sich den Herausforderungen sowohl auf der Station, als auch im Unterricht.
In der Lazarus-Altenpflegeschule lernen die Schüler auch die rechtlichen Rahmenbedingungen des Berufes anhand von realen Fällen und ergangenen Gerichtsurteilen kennen. Wer muss wann haften? Welche rechtlichen Umstände müssen bedacht werden?
In einer abschließenden Diskussionsrunde umriss die Ministerin ihre politischen Ziele, um die Situation in den Pflegeberufen zu verbessern.
„Wir wollen deshalb zum Beispiel die 10 tägige Auszeit, die man sich zur Organisation des Pflegefalls nehmen kann – nicht zum Pflegen selber – das ist klar, in 10 Tagen ist das nicht gemacht. Aber, wenn mein Kind krank wird, dann kann ich mir 10 Tage Auszeit nehmen und mein Lohn wird fortgezahlt und wir wollen vor allem die Ausbildung modernisieren. Wir diskutieren seit vielen Jahren darüber, dass der Pflegeberuf auch in der Ausbildung attraktiver werden muss: Und zwar wie? Durch zwei Dinge: Wir wollen eine generalistische Ausbildung, das ist nicht unumstritten in Deutschland, aber ich unterstütze die Idee von vielen Fachexperten, dass wir die verschiedenen Ausbildungszweige, Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammen legen zu einer generalistischen Ausbildung zu einer Pflegefachkraft und dann natürlich mit Spezialisierungsmöglichkeiten. Wir erhoffen uns aber damit, dass der Beruf mehr anerkannt wird und vor allem haben die jungen Menschen, die sich für diesen Beruf entscheiden später verschiedene Einsatzmöglichkeiten und ich glaube, wenn man als junger Mensch eine Perspektive hat und weiß, wenn ich diesen Beruf erlerne, dann habe ich eigentlich ganz verschiedene Möglichkeiten, ob auf der Kinderkrankenstation, ob im Pflegeheim, ob im Altenpflegeheim. Das ist dann einfach attraktiver.“
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