Ein spannender Tag für die Besatzung der Korvette „Braunschweig“ beim UNIFIL-Einsatz vor dem Libanon: Zum ersten Mal setzen die libanesischen Streitkräfte per Hubschrauber ein Boarding Team auf dem deutschen Schiff ab. Das Boarding der Libanesen ist der vorläufige Höhepunkt der Ausbildung, die die deutsche Marine mit der libanesischen Marine durchführt. Neben dem ursprünglichen Auftrag der Seeraumüberwachung vor der Küste des Libanon hat die Ausbildung der libanesischen Streitkräfte in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Seit Beginn des maritimen Teils der UNIFIL-Mission im Jahre 2006 ist die deutsche Marine dabei. Der Auftrag: die Seegrenzen des Libanon zu sichern und Waffenschmuggel von See zu verhindern. Die Marineschiffe patrouillieren dabei regelmäßig im Einsatzgebiet und fragen per Funk die wichtigsten Daten der Schiffe ab, die in diesem Seegebiet unterwegs sind. Verdächtige Schiffe, die beim sogenannten „Hailing“ ausgemacht werden, werden den libanesischen Behörden übergeben, die sie anschließend im Hafen überprüfen können.
Stand zu Beginn der Mission vor zehn Jahren noch die Seeraumüberwachung im Vordergrund, ist der Schwerpunkt des deutschen Einsatzes heute, die libanesische Marine zu befähigen, ihre Grenzen einmal selbst zu sichern. Mit deutscher Unterstützung werden die libanesischen Soldaten an der Marineschule in Jounieh in Navigation, Seemannschaft und Taktik unterrichtet. Daneben nehmen die Boote der libanesischen Marine regelmäßig an Übungen des UN-Verbandes teil.
Zusätzlich zur Ausbildung hat die Libanesische Armee auch technische Unterstützung erhalten: Mit deutscher Hilfe wurde an der Küste eine Kette von Radarstationen sowie eine Kontrollzentrale errichtet. Damit verfügen die Libanesen nun jederzeit über ein Lagebild über ihre Küstengewässer. Die Bediener der Radarstationen wurden ebenfalls von der deutschen Marine ausgebildet.

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Quelle: Redaktion der Bundeswehr
07/2016
16E29001

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