ANGELIKA ZOG IHRE DÜNNE JACKE ENGER UM SICH, WÄHREND DER KALTE WIND DURCH DIE ENGEN GASSEN DER KLEINEN STADT FEGTE. IHRE HÄNDE FROREN TROTZ DER HANDSCHUHE, UND IHR HERZ SCHLUG WIE EIN TROMMELWIRBEL. VOR IHR STAND DAS MÄCHTIGE EISENTOR DER MEIER-VILLA, HOCH UND EINSCHÜCHTERND. EIN BLICK AUF IHRE ARMBANDUHR ZEIGTE 7:58 UHR. NOCH ZWEI MINUTEN, BEVOR IHR ERSTER ARBEITSTAG BEGANN.

ATME TIEF DURCH, ERMAHNTE SIE SICH. DAS WAR IHRE CHANCE, EIN STABILES EINKOMMEN ZU SICHERN UND IHRER KRANKEN GROßMUTTER, EDITH, EINE BESSERE VERSORGUNG ZU ERMÖGLICHEN. EDITH HATTE ANGELIKA GROßGEZOGEN, NACHDEM IHRE ELTERN FRÜH GESTORBEN WAREN. IHR LÄCHELN, TROTZ DER FALTEN UND DER MÜDIGKEIT IN DEN AUGEN, WAR ES, WAS ANGELIKA JEDEN TAG ANTRIEB.

SIE HOB ZÖGERND DIE HAND UND DRÜCKTE DEN KLINGELKNOPF. EIN LEISES SUMMEN ERTÖNTE, GEFOLGT VOM RATTERN DES SICH LANGSAM ÖFFNENDEN TORS. ANGELIKA TRAT EIN UND LIEF DEN LANGEN KIESWEG ZUR VILLA ENTLANG. DER KIES KNIRSCHTE UNTER IHREN SCHUHEN, JEDES GERÄUSCH SCHIEN IN DER FROSTIGEN STILLE LAUTER ZU SEIN.

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