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Am Morgen nach dem Nachtschlaf Liegenbleiben kann Folgen haben. Neue Studien aus Großbritannien und den USA untersuchen die medizinischen Gefahren von langem Schlafen. Die Folgen sind oft Müdigkeit, schlechte Konzentration und ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Längst ist wissenschaftlich gesichert, dass Schlafmangel der Gesundheit schadet. Die Schlafmenge ist biologisch unterschiedlich, 7-8 Stunden sind normal, aber zu viel Schlaf kann auch negative Folgen haben.

An der englischen University of Warwick hat man die Daten von mehr als einer Million Menschen analysiert. Vorher haben diese Menschen über einen längeren Zeitraum ihr Schlafverhalten und ihr Wohlbefinden schriftlich aufgezeichnet. Dann wurden drei Gruppen gemacht.

1. Die Gruppe der Kurzschläfer mit weniger als sechs Stunden Schlaf.
2. Die Gruppe der Langschläfer mit mehr als acht Stunden Schlaf pro Nacht.
3. Die „Misch-Gruppe“ die zwischen sechs und acht Stunden schläft.

Die Gruppe der Kurzschläfer wies eine 12 Prozent höhere Sterblichkeitsrate auf, als die de Langschläfer. Aber die Langschläfer hatten um 30 Prozent mehr Todesfälle als die Mischgruppe.

Dieses Ergebnis bedeutet, dass zu viel Schlaf eigentlich noch ungesünder ist als zu wenig Schlaf. Da sind sich die Wissenschaftler aber nicht einig. Fest steht, zu wenig schlafen ist ein echtes Gesundheitsrisiko. Bezüglich der zu hohen Schlafmenge könnte es auch sein, dass dies nicht die Ursache für die höhere Sterblichkeit ist, nur ein Symptom davon.

Man weiß ja, dass bestimmte körperliche oder psychische Krankheiten oft auch zu einem erhöhten Ruhe- oder Schlafbedürfnis führen. So wäre es möglich, dass die Versuchspersonen z.B. an versteckten Depressionen gelitten haben. Aber es gibt auch viele Forscher, die zu viel Schlaf sehr kritisch sehen. Dazu gibt es auch eine Studie von der Arizona State University. Dabei hat man die gesundheitlichen Risiken für Langschläfer in einer Art Vorstudie bewertet. 14 junge Erwachsene verbrachten dabei 3 Wochen lang zwei Stunden länger im Bett als sonst. Daraufhin befragte man sie nach den wahrnehmbaren Veränderungen. Und das war schon erstaunlich: depressive Verstimmungen, häufigere Entzündungen, Schmerzen und Verspannungen im Rückenbereich waren übereinstimmende Ergebnisse.

Tendenziell überschätzt fast jeder die Dauer und Qualität des eigenen Schlafes. Schlafmessungen bringen da oft ganz überraschende Ergebnisse. Es stellt sich schlafwissenschaftlich immer deutlicher heraus, dass von der Schlaflänge her etwa 7,5 Stunden ideal sind. Das sind nämlich genau 5 Schlafzyklen á 90 Minuten. Die durchschnittliche Schlafdauer liegt bei Erwachsenen allerdings oft deutlich unter 7 Stunden.

Generell zeigen die Daten, dass etwa 80 Prozent der Erwachsenen an einem sozialen Jetlag und an Schlafmangel leiden. Ein guter Indikator – zumindest eine gewisse Zeit – ist der Tag. Wenn ich mit guter Leistungskraft, guter Konzentration und wenig Müdigkeits- oder Schlafattacken über den Tag komme, dann dürfte die Schlafmenge oder die Schlafqualität passen. Wir können längere Zeit kompensieren, das Problem ist, dass sich Schlafschulden anhäufen. Und da gibt es nur ein Mittel: schlafen.

Weltweit liegt der Durchschnitt der Schlafdauer zwischen 7 und 8 Stunden. Dies heißt, dass etwa 90 Prozent damit gut klar kommen. Etwa 5 Prozent brauchen weniger und etwa gleich viel mehr Schlaf. Wer an einem Schlafdefizit leidet, kann nicht automatisch am Wochenende durch länger liegen bleiben z.B. 6 Stunden oder mehr nachholen. Das ist gut untersucht und mehr als 2-3 Stunden lassen sich nicht an einem Wochenende kompensieren. Bei Schlafdefizit gibt es nur eine vernünftige Lösung: Früher ins Bett gehen!

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