Mit einem Hilfsflug der Bundeswehr sind 80 Beatmungsgeräte aus Deutschland im besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Brasilien angekommen. Die Hilfsgüter seien in der Stadt Manaus entladen worden, teilten die Luftwaffe und das Auswärtige Amt am Samstagabend im Online-Dienst Twitter mit. Manaus ist die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, der innerhalb des südamerikanischen Landes besonders viele Covid-19-Fälle hat.
In Brasilien hatten die Gesundheitsbehörden erst am Donnerstag das Überschreiten der Schwelle von 100.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und damit einen neuen Rekord vermelden müssen. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in dem südamerikanischen Land auf 12,3 Millionen; mehr als 300.000 Menschen starben seit Beginn der Pandemie an Covid-19. Nur in den USA wurden noch mehr Infektionen und Todesfälle registriert.
Vor allem seit Februar hat sich die Lage in Brasilien nochmals deutlich verschärft. Zum einen halten viele Menschen die Vorsichtsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht ein, zum anderen ist die mittlerweile in dem südamerikanischen Land grassierende Virusvariante P1 offenbar deutlich ansteckender als der ursprüngliche Covid-19-Erreger.
Kritiker machen auch Brasiliens rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro für die dramatische Lage verantwortlich. Seit Pandemie-Beginn hat er die Gefahr durch das Virus heruntergespielt, erst am Donnerstag erneuerte er seine Kritik an den Lockdown-Maßnahmen in mehreren Bundesstaaten.
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