Mit Unterstützung des "Freundeskreis Dr. Josef Ackermann, René Braginsky, Herbert und Evelyn Axelrod"
Inszenierung - Sven-Eric Bechtolf
Bühnenbild - Rolf Glittenberg
Kostüme - Marianne Glittenberg
Choreinstudierung - Ernst Raffelsberger
Orchester - Orchester der Oper Zürich
Mit
Anja Harteros (Elisabetta di Valois), Vesselina Kasarova (La Principessa d'Eboli), Bettina Schneebeli (Tebaldo, Paggio di Elisabetta), Sen Guo (Una voce dal cielo); Matti Salminen (Fillippo II), Fabio Sartori (Don Carlos), Massimo Cavalletti (Rodrigo, marchese di Posa), Alfred Muff (Il Grande Inquisitore), Pavel Daniluk (Un frate), Benjamin Bernheim (Il conte di Lerma/ un araldo reale)
Kaum eine andere Verdi-Oper hat eine so komplizierte Entstehungsgeschichte wie der «Don Carlo». Auf dem Weg von Schillers Ideendrama zur Oper, in der die persönlichen Konflikte der Figuren mehr im Vordergrund stehen als die politisch-philosophische Ebene, durchlief die Partitur verschiedene Stadien; so steht jede Neuinszenierung vor der Frage, in welcher Werkgestalt man sich dem Stück nähern soll. Der Komponist hatte zehn Jahre zuvor mit seinen «Vêpres siciliennes» erfahren, welche Möglichkeiten, aber auch welche Schwierigkeiten ein Auftragswerk für die Pariser Opéra mit sich bringen konnte. Der Stoff des «Don Carlos» begeisterte ihn von Anfang an. Ursprünglich in französischer Sprache komponiert, hat die Oper sich in der italienischen Übersetzung weltweit durchgesetzt. Die 1884 für die Erstaufführung der italienischen Fassung in Mailand erfolgte Streichung des 1. Aktes, in dem die Vorgeschichte für das Drama sinnfällig wird, hat Verdi 1886 für Modena wieder rückgängig gemacht.
So wird dieser Akt, der in Fontainebleau spielt und die Begegnung zwischen dem spanischen Infanten Carlos und der französischen Königstochter Elisabeth von Valois schildert, auch in der Zürcher Neuinszenierung aufgeführt werden. Die Verkettung von Grossmacht-Politik und privatem Glücksstreben wird hier besonders deutlich: Die frisch verliebten jungen Leute müssen erfahren, dass König Philipp II. Elisabeth selbst zur Frau nehmen will und sie damit zur Stiefmutter seines Sohnes Carlos macht. Vergeblich versucht der Marquis Posa, Carlos für den Freiheitskampf der Provinz Flandern zu interessieren und ihm damit über die unglückliche Liebe hinwegzuhelfen. Die Intrige der Prinzessin Eboli, die Elisabeth aus enttäuschter Liebe zu Carlo beim König anschwärzt, trägt ebenso zum tragischen Ausgang bei wie das brutale Vorgehen der Inquisition, gegen die Philipp trotz seiner Machtfülle machtlos ist.
Ещё видео!