PUTINS KRIEG: Gegenoffensive läuft! "Geländegewinne der Ukraine - aber sehr, sehr hoher Blutzoll"
Die russischen Invasionstruppen sind von den Ukrainern offenbar stellenweise in die Defensive gedrängt worden. Die ukrainische Armee habe seit Anfang der Woche im Gebiet Charkiw im Osten des Landes über 20 Orte befreit, sagte Generalstabsvertreter Olexij Hromow am Donnerstag in Kiew. Dort kündigte US-Außenminister Antony Blinken bei einem unerwarteten Besuch langfristige Militärhilfe seines Landes in Höhe von 2,2 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) für die Ukraine und weitere 18 Länder der Region an. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte den Ukrainern weitere militärische Hilfe im Wert von rund 675 Millionen Dollar zu. Und im UN-Sicherheitsrat wehrte sich Russland gegen den Vorwurf, Hunderttausende Ukrainer deportiert zu haben.
Blinken traf auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der sich für die Unterstützung bedankte: «Das ist ein wichtiges Signal, dass die USA mit uns sind. Für uns ist das die Garantie, dass wir unser Land zurückholen können», sagte er. Blinken hob seinerseits die angelaufene ukrainische Gegenoffensive hervor. «Sie ist effektiv», sagte der Außenamtschef. Dies sei vor allem das Ergebnis des Muts und der Beharrlichkeit der Ukrainer.
Zum Kampfgeschehen im Gebiet Charkiw berichtete der ukrainische Generalstabsvertreter von erheblichen Geländegewinnen. «Zum jetzigen Zeitpunkt sind unsere Soldaten bis zu 50 Kilometer tief in die Verteidigungslinien des Gegners vorgedrungen», sagte Hromow. Aktuell würden in den befreiten Orten «Säuberungen vom Gegner» andauern. Auch in der Nähe von Kramatorsk im Gebiet Donezk hätten ukrainische Einheiten ihre Positionen um bis zu zwei Kilometer verbessern können. Bei Slowjansk seien die Russen um bis zu drei Kilometer zurückgedrängt und das Dorf Oserne befreit worden.
Im südukrainischen Gebiet Cherson seien die russischen Truppen an mehreren Abschnitten um zwei und bis zu mehreren Dutzend Kilometer zurückgedrängt worden. Insgesamt seien Gebietsgewinne von mehr als 700 Quadratkilometer erzielt worden. An den anderen Frontabschnitten bestehe weiter eine «schwierige, jedoch nicht kritische Situation».
Die russischen Besatzer sahen sich wegen der vorrückenden ukrainischen Truppen nach eigenen Angaben gezwungen, Frauen und Kinder aus der Stadt Kupjansk, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt des Gebiets Charkiw, in Sicherheit zu bringen. «Die Lage in der Stadt Kupjansk ist heute so, dass wir einfach gezwungen sind, die Evakuierung der Bevölkerung - zumindest der Frauen und Kinder - zu gewährleisten, weil die Stadt Raketenangriffen der ukrainischen Militärverbände ausgesetzt ist», sagte der Chef der von Russland eingesetzten Militärverwaltung, Witali Gantschew, der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
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