Mit diesem provokanten Titel wollen wir Euch in die Welt der Pflanzennährstoffe, und den zwei unterschiedlichen Möglichkeiten wie Pflanzen mit Nährstoffen versorgt werden können, entführen. Die meisten Gartenfreunde und auch die meisten Gartenkanäle denken noch immer, dass es notwendig ist, Pflanzen direkt mit Nährstoffen zu versorgen. Diese klassische “Düngelehre“ ist eigentlich noch relativ jung (also einige Jahrzehnte alt) und hat erst nach dem 2.Weltkrieg richtig Fahrt aufgenommen. Diese Düngelehre besagt, dass sich eine Pflanze ausschließlich von im Wasser gelösten Nährstoffen ernähren kann. Durch den regelmäßigen Entzug durch die Ernten, müssen daher regelmäßig diese Nährstoffe auch ersetzt werden. Diese Düngelehre stimmt für tote Böden - wenn man den Boden also nur als Pflanzenstandort betrachtet.
Bei uns ernährt allerdings der Boden die Pflanze - oder genauer formuliert, erledigen diese Aufgabe die Mikroorganismen im Boden, die gegen einen Austausch von Energie (Wurzelausscheidungen) ständig Nährstoffe herantransportieren. Wenn die Biologie im Boden perfekt funktioniert, kann der Hauptnährstoff Stickstoff direkt aus der Luft synthetisiert und den Pflanzen bereitgestellt werden. Dafür sind im Boden nicht nur die Knöllchenbakterien, sondern eine Vielzahl von weiteren freigebenden Bakterien und Pilzen verantwortlich. Der Phosphor wird hingegen vorwiegend von den Wurzelpilzen (Mykorrhiza) mobilisiert und kann von einer Entfernung von bis zu 200m zu den Pflanzen transportiert werden. Kalium wiederum wird aus den Gesteinsmineralien vorwiegend von Bakterien herausgelöst. Diese biologische Pflanzenernährung funktioniert viel verlässlicher und besser - Voraussetzung dafür ist, dass man sich um diese Bodenbiologie ständig kümmert - also sie schützt (Mulchen), nicht stört (keine Bodenbearbeitung) und ständig mit Energie versorgt (lebende Pflanzenwurzeln).
In Töpfen ist die Situation etwas anders - hier kann sich sehr selten eine perfekte Biologie einstellen, bzw. muss hier der Nährstoffvorrat für die Biologie deutlich größer sein. Übrigens bei allen Topferden von Sonnenerde reicht der Nährstoffvorrat für die gesamte Saison - man braucht die Pflanzen in Sonnenerde also nur gießen und niemals düngen. Das absolut Highlight in diesem Zusammenhang ist unsere Bio Schwarzerde, wo die Mikrobiologie genau für die beschriebenen Funktionen abgestimmt worden ist und eine Düngung zeitlebens nicht mehr notwendig ist.
Die Natur arbeitet immer in Kreisläufen und der Biogärtner bringt daher auch die Nährstoffe in einer gut gebundenen Form wieder zurück - zB in Form von Kompost, oder auch in Form von Mulchmaterial. Es handelt sich dabei aber nicht um „Düngung“ im klassischen Sinn, sondern um eine Fütterung und Förderung der Bodenbiologie.
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