Obst, Gemüse, Blumen können überall wachsen. Selbst mitten in der Stadt. Geschlossene Anbausysteme und spezielle Töpfe machen das Gärtnern leichter. Doch wie funktioniert das? Antworten gibt es jetzt in Demonstrationsgärten. In jedem Regierungsbezirk Bayerns einen.
Von „Deep Water Culture“ bis „Terrabionik“
Florian Demling und Gundula Horn von der Bayerischen Landesanstalt für Gartenbau haben ein Großprojekt vor sich. Auf dem Nibelungenareal in Regensburg soll ein Demonstrationsgarten für Urban gardening entstehen. Unterstützt vom Bayerischen Ministerium für Landwirtschaft und Forsten haben die beiden Gartenbau-Profis für jeden Regierungsbezirk einen Garten geplant. Immer mitten in der Stadt, auf Flächen, die von vielen Menschen frequentiert werden können. Und mit Pflanzen, die nicht immer im Boden, sondern zum Beispiel auch im Wasser wachsen. Eine Nährstofflösung soll bei der „Deep Water Culture“ dafür sorgen, dass aus den Jungpflanzen kräftige Salatköpfe werden.
Ein System mit vielen Vorteilen, so Gundula Holm:
„Das ist ein System, das man im städtischen Bereich einsetzen kann, also auch auf versiegelten Böden und nicht nur wie hier im Grünen. Auch dort wo Steine sind, im Innenhof. Es gibt viele junge Menschen, die sich mit solchen Systemen befassen und denen es Spaß macht, sich damit zu befassen. Und der große Vorteil ist, es ist ein geschlossenes System, es geht kein Wasser, kein Dünger verloren, sondern die Pflanzen nehmen sich nur das, was sie brauchen.“
Nachhaltig, pflegeleicht, blühend - so die Vision!
Dafür haben die beiden Organisatoren in jeder Stadt Unterstützung von ortsansässigen Gärtnern und Institutionen. In Regensburg helfen das Stadtgartenamt, die Berufsschule und auch die Gärtnerei Hauner beim Bepflanzen. Säcke, Kisten, Hochbeete und vertikale Systeme werden mit passenden Substraten gefüllt und mit Kräutern, Blumen und Gemüsejungpflanzen bestückt. Innerhalb weniger Stunden entsteht so ein Garten mit vielen Gesichtern. Anschauen, mit- und nachmachen ist ausdrücklich erwünscht, so Florian Demling:
„Wir wollen einfach zeigen, was möglich ist, auch auf engem Raum und dann auch anregen mitzumachen. Wir hoffen, dass wir auch heuer Seminare und Workshops auf unseren Flächen anbieten können und zeigen können, wie es wächst und wie es funktioniert. Wir denken da natürlich auch immer an die essbare Stadt beim Urban Gardening. Aber sobald irgendwo Pflanzen rausgerissen werden, dann ist es halt schade, dann müssen wir nachpflanzen und es sieht halt auch nicht mehr so schön aus.“
Viel Gemüse auf kleiner Fläche
Aus einem Stück Estrichgitter, Sackleinen und Muskelkraft entsteht ein Pflanzturm, in dem Gemüsepflanzen wachsen sollen. Damit das Substrat später nicht absackt, wird verdichtet – Schicht für Schicht. Ist der Turm gefüllt, können die Jungpflanzen einziehen. Salate und Kräuter sind es, die im Turm wachsen. Gemeinsam pflanzen, pflegen und ernten – ein Ziel der Demonstrationsgärten!
Von April bis Oktober geht die Saison in den bayerischen Demonstrationsgärten. Vorbeischauen ist erlaubt und erwünscht.
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