Am frühen Sonntagmorgen sind in Gelsenkirchen mehrere hundert Fußballfans aufeinander losgegangen. Vier Personen wurden schwer verletzt, darunter ein Busfahrer. Die Polizei ist mit Blick auf das Revierderby im März besorgt.
Es sei nicht auszuschließen, dass der Angriff auf die Schalke-Fans "eine Reaktion nach sich zieht." Am 11. März spielt der FC Schalke 04 gegen Borussia Dortmund - ein Hochrisikospiel. "Wir appellieren an die Vereine und beide Fanlager, die Situation in den nächsten Wochen nicht weiter eskalieren zu lassen", so ein Polizeisprecher.
Bei der Polizei waren am Sonntagmorgen zahlreiche Notrufe eingegangen und die Beamten rückten nach Gelsenkirchen-Schalke aus. An einem Vereinsheim hatten sich mehrere hundert Mitglieder der organisierten Schalker Fanszene getroffen, um in Bussen zum Auswärtsspiel nach Berlin zu fahren.
Schlägerei mit Baseballschlägern
Nach bisherigen Ermittlungen kamen dann gegen halb sieben plötzlich mindestens 100 gewaltbereite Personen, vermutlich aus dem Umfeld der Fanszene von Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund, dazu. Es folgte eine Massenschlägerei.
Ein Video, das am Sonntag in den sozialen Medien kursiert, zeigt einen Bus und dutzende Personen, die offenbar wegrennen. Dazu hört man einen Mann, der die Szene beschreibt. Er sagt, dass Dortmunder Fans "gerade aufgetaucht" seien und "eine Massenkeilerei" angefangen hätten. Die Polizei bestätigt auf Nachfrage, dass das Video "zweifelsfrei aus der Situation stammt".
Laut Polizei gingen die Fans unter anderem mit Baseballschlägern aufeinander los. Mindestens vier Personen wurden schwer verletzt, darunter ein Busfahrer. Rettungskräfte versorgten die Verletzten vor Ort. Anschließend kamen sie zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.
RWE-Chef: "Aktion, die keiner braucht!"
Als die Polizei an dem Vereinsheim angekommen war, hatten sich die Angreifer aber offenbar schon wieder entfernt. Die Polizei ließ die Fanbusse dann abfahren. Sie ermittelt jetzt wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung.
Der Vorsitzende von Rot-Weiss Essen, Marcus Uhlig, verurteilte die Aktion scharf. Auf Nachfrage des WDR sagte Uhlig, dass das eine "Aktion" sei, die niemand brauche. Vor dem RWE-Spiel habe die Polizei das Gespräch mit ihm gesucht und ihn darüber informiert, dass Essener Fans im Verdacht stünden, an den Angriffen in Gelsenkirchen beteiligt gewesen zu sein.
Über die RWE-Website nahm der Verein offiziell Stellung: "Den Überfall verurteilen wir in aller Geschlossenheit als Verein aufs Schärfste! Gewalt und Brutalität - das ist nicht mit den Werten vereinbar, für die Rot-Weiss Essen und hinter denen die Hafenstraßen-Familie steht. Wir wehren uns eindringlich dagegen, dass die Personen, die solche Taten begehen, sich selbst als Fans oder Unterstützer von RWE bezeichnen!"
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