Über 2.000 Gutshäuser soll es in Mecklenburg-Vorpommern geben. Sie liegen oft versteckt in winzigen Dörfern, abseits der Touristenströme und Fernverkehrsrouten. Manche sehen aus wie kleine Schlösser, andere kommen bodenständig als rustikales Landgut daher. Große Herrenhäuser gibt es, uralte Ritterburgen oder neoklassizistische Kästen der Postmoderne. Ein kulturhistorischer Reichtum, der in Vergessenheit geraten war.
Im Jubiläumsjahr des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern 2020 aber nimmt die Wiedererweckung der verfallenen Schlösser und Schlösschen richtig Fahrt auf. Die Gutshausretter-Szene wächst so schnell wie nie zuvor.
Im Gutshaus in Behren-Lübchin ist vor Kurzem Wadim Wolf eingezogen, ein Berliner Künstler, der hier einen frei zugänglichen buddhistischen Skulpturenpark einrichten will. Aber Wadim Wolf hat das alles etwas unterschätzt: die Größe des Hauses, die Weite des Gutshausparks, die Menge an Totholz, Müll und Schutt. Dennoch ist Wadim Wolf froh, dem Berliner Großstadtdschungel entkommen zu sein.
Auf Schloss Kobrow bei Laage baut Philipp Kaszay seit sieben Jahren am Haus. Erst jetzt entschließt er sich, auch die zweite, viel größere Haushälfte zu beleben. Er wird dort selbst einziehen, denn bisher lebte er mit Tochter Paula in drei Zimmern im Obergeschoss, seine Küche war im Keller.
In der Gutshausruine von Scharpzow tastet sich ein junges Paar durch Bauschutt und verschimmelte Tapetenreste, Nina Hollensteiner und Vincenzo Latronico. Es wird Englisch, Deutsch und Italienisch gesprochen. Die beiden sind Künstler, pendeln zwischen Berlin, Stavenhagen und Italien. Sie wollen aus dem verfallenden Schlösschen einen Rückzugsort für Kreative machen. Eine Art Villa Massimo in Mecklenburg. Aber im Gebälk des Gutshauses gibt es einige unangenehme Überraschungen, hier wuchert der Hausschwamm, der gefürchtete Pilz. Aber am Ende, so hoffen die enthusiastischen Macher, wird alles gut im Gutshaus.
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