„Women first“ – so nennt sich ein Trend in der internationalen Entwicklungspolitik. Frauen werden als Zielgruppe der Hilfsorganisationen entdeckt: Frauen sind leichter zu erreichen als Männer, die tagsüber unterwegs sind. Außerdem haben Frauen weitreichende Einflussmöglichkeiten innerhalb der Familie wenn es um Hygiene, Gesundheit und Bildung geht. Wer eine Frau erreicht, erreicht also die ganze Familie.
Eine junge Frau leistet sich mit Hilfe eines Grameen-Kredits ein Handy, und verdient nun als "Telefonzentrale" ihres Dorfes den Familienunterhalt. Für jedes Gespräch kassiert sie eine kleine Gebühr. Die Frau muss zum Geld verdienen nicht einmal das Haus verlassen – dies würden ihr die gesellschaftlichen Spielregeln auf dem Lande auch verbieten. Sie hat den Kredit allerdings nur erhalten, weil sie sich und ihre Familie verpflichtet, 16 Regeln einzuhalten mit denen die Grameen-Bank versucht, gesellschaftliche Standards zu etablieren. Dazu gehören beispielsweise die Alphabetisierung und der Latrinen-Bau. Das Handy – in Bangladesh ein Ausweg aus dem Teufelskreis der Armut.
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