Korrekte Zungenspannung, Zungenhaltung und Zungenbewegung spielen bei verschiedenen gesundheitlichen Problemen eine wichtige Rolle. Zur Typisierung der Zungenposition findet der Begriff „Zungenruhelage“, häufige Anwendung. Gemeint sind Momente der Zungeninaktivität, in denen die Zunge keine Funktionsbewegungen ausführt und sich "ausruht.“ Dabei soll sich die Zungenspitze idealerweise zum vorderen oberen Gaumen richten und die seitlichen Zungenränder am inneren Zahnfleisch des Oberkiefers anliegen. Die Zungenmitte bildet eine flache Schüsselform aus. Die Vorstellung einer so präzisierten Haltung kann sich allerdings kaum erfüllen. Unterkiefer und Zunge sind miteinander verwachsen und als bewegliche Körperteile verändert sich durch natürliche Gravitationskräfte ihre Position. Diese stehen in Abhängigkeit zu den ständigen kleinen und großen Kopfbewegung. Da es keine "Kopfruhelage" gibt, existiert auch keine "Zungenruhelage". Der Begriff erweckt ein falsches Verständnis und führt zu Irritationen! Nicht die Haltung, sondern die Form der Zunge, welche sich durch korrekte Grundspannung der Zungenmuskulatur ausbildet und zusätzlich Unterdruckbildung im Mund/Rachen, sorgen für die stets individuell angepasste variierten Position und die biologisch dominante Funktionsintegration der Zunge. Aufgrund falscher Annahmen über die tatsächlich wirkenden Mechanismen zur "Zungeneinstellung" sind viele Zungentrainingsmethoden fehlorientiert. Sie können Zungenprobleme verschlechtern und verhindern positive Behandlungsverläufe. In dem Video werden unsere aktuellen wissenschaftlichen Schlüsse plausibel erörtert und konsequent auf spezielle Behandlungen bezogen. Viel Spaß beim Anschauen!
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