Leere Flaschen zurückbringen - für die meisten Menschen eine lästige Angelegenheit. Doch inzwischen gibt es immer mehr Geringverdiener und Rentner, für die die paar Cent zum Überleben beitragen - auch wenn sie dafür erst Schamgefühl und Ekel überwinden müssen.
Der Film stellt solche Menschen und ihre Motive vor. Er zeigt, dass man beim Flaschensammeln mitunter harte Ellenbogen braucht, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.
Mit dem Inkrafttreten der Pfandpflicht für Einweg-Getränkeverpackungen vor neun Jahren ist das Sammeln von Pfandflaschen für viele Menschen zu einer lukrativen Beschäftigung geworden. Nach dieser Regelung wird Pfand auf ökologisch nicht vorteilhafte Einwegverpackungen mit einem Füllvolumen von 0,1 Liter bis drei Liter erhoben.
Der Rentner Frank Epsch ist schon seit mehr als einem Jahrzehnt im Flaschensammlergeschäft tätig. Zu DDR-Zeiten war er bei der Deutschen Reichsbahn und in der Gastronomie beschäftigt. Große finanzielle Sprünge konnte er nie machen. Nach der Wende begann für ihn eine finanzielle Talfahrt, die ihr Ende in einer kleinen Rente nahnm. Diese nötigt Frank Epsch, täglich Geld für seine Lebensmittel durch Flaschenpfand dazuzuverdienen. Er ist ein alter Fuchs, der weiß, wo die Beute in seinem Revier zu finden ist. Frank Epsch sammelt, ohne sich zu beklagen, auch wenn er auf seinen Beutezügen in zahlreiche Mülleimer greifen muss. Seinen Ekel vor deren Inhalten hat er schon vor Jahren überwunden und er weiß, sich auf seine finanziellen Möglichkeiten zu beschränken.
Darüber hinaus besucht der Einzelkämpfer ein fremdes Sammlerterrain mit mafiaähnlichen Strukturen, für deren Erfolgsgeheimnis sich Herr Epsch interessiert: Der Vorplatz eines Fußballstadions wird von Pfandjäger-Teams belagert. Mit Einkaufswagen ausgerüstet, grasen sie den Veranstaltungsort nach Leergut ab. Frank Epsch ist schleierhaft, wohin sie alle kurz vor Anpfiff des Spiels gehen. Ob die Pfandjäger-Teams mit ihrem Gut abgeholt werden? Wer organisiert den Abtransport?
Die frühere Journalistin Carola Güldner lebt sparsam und verzichtet auf allen Luxus. In ihren zurückliegenden Arbeitsjahren als Online-Redakteurin war sie lange Zeit in Asien unterwegs und ihre Einkünfte ermöglichten ihr einen großzügigen Lebensstil. Während der Suche nach sich selbst und einem selbstbestimmten Leben wuchs in ihr der Traum, ihr Leben auf dem Land in Gemeinschaft mit Hunden zu verbringen. Sie gab ihren Job auf und arbeitet seitdem als professionelle Hundesitterin. Seit mehreren Jahren betreut sie nun Berliner Hunde. Sie zog ins Berliner Umland, um sich dort ihren Traum von einer Hundepension zu erfüllen.
Vorerst ging alles gut, doch durch eine Operation mit langfristigem Arbeitsausfall verlor sie viele Kunden. Nach ihrer Genesung muss sich Carola Güldner immer wieder fragen, ob sie es sich überhaupt leisten kann, den Tank zu befüllen, um die Hunde für ihre tägliche Runde abholen zu können. Manchmal bittet sie ihre Kunden, schon im Voraus zu bezahlen, damit sie fahren kann. Mit kleinen Zeitungsartikeln und Flaschensammeln in einem Berliner Hundeauslaufgebiet hält sie sich über Wasser. Carola Güldner versucht trotzdem ihren Traum zu leben, doch die Sorge, ob sie es schaffen wird, belastet sie.
Anna Reddig hatte selbst keine schöne Kindheit. Gewalt und Alkohol waren in ihrer Familie keine Seltenheit. Aufgewachsen ist sie in einem Kinderheim. Als Erwachsene möchte sie ihren Kindern die Liebe und Aufmerksamkeit geben, die sie selbst nicht bekommen hat. Ihre beiden Mädchen, Maya und Alona, sollen sich geborgen fühlen. Dazu gehört für Anna Reddig ein behagliches Zuhause mit liebevoll gestalteten Kinderzimmern, genauso wie schöne Bekleidung.
Doch an ihren Zielen hat Anna schwer zu schaffen: Nachdem sie krankheitsbedingt ihren Job verlor, bezieht sie nun Hartz IV. Löcher in ihrem Budget stopft sie mit Flaschensammeln und kleinen Flohmarktverkäufen. Doch obwohl Anna mit ihren beiden Töchtern Suppenküchen, Kleider- und Möbelspenden nutzt, ringt die Mutter oft um das Gefühl der Stabilität. Ihre beschränkten finanziellen Möglichkeiten lassen sie keine innere Ruhe finden.
Die Flaschensammler
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