»Digitaler Wandel: Die Briefmarke wird digital«: Das steht auf einer neuen 80-Cent-Briefmarke, die am 4. Februar erscheint. Das blaue Gesicht darauf steht für das Thema künstliche Intelligenz, noch auffälliger ist aber der sogenannte Matrixcode auf der rechten Seite der Marke. Er soll dafür sorgen, dass der digitale Wandel nun auch beim Postversand ankommt – indem der Weg eines Briefs ein Stück weit nachverfolgbar wird. Die Deutsche Post spricht von einer »neuen Briefmarken-Generation«, deren Code an zwei Stellen des Sendungswegs gescannt werden soll. »Durch den Matrixcode machen wir uns nun auch im Bereich der herkömmlichen Briefmarken transparent«, heißt es in typischem Marketingdeutsch vom zuständigen Post-Vorstand Tobias Meyer: Ab sofort ließe sich in der App Post & DHL erfahren, wann ein Brief mit einer solchen Marke »im Briefzentrum in der Abgangsregion bearbeitet wurde und wann er in der Zielregion angekommen ist«. In einem Kurzvideo, das das Konzept erklärt, sagt Meyer, als Kunde könne man so sehen, »wie schnell wir Ihren Brief transportieren«. Die Post spricht auf ihrer Website von einer »Basis-Sendungsverfolgung«. Praktisch bedeutet die Neuerung zwar mehr, aber keineswegs volle Transparenz: Bei der Zustellung des Briefs gibt es schließlich keinen dritten Scan mehr. Ob ein Brief also beim Empfänger angekommen ist, kann der Versender per App nicht sehen. Wer hierfür Gewissheit haben will, muss weiterhin ein teures Einschreiben verschicken.Bald kommen weitere Matrixcode-Briefmarken Der Post zufolge kommen 2021 sowohl neue Briefmarken mit als auch ohne Matrixcode auf den Markt. Ab 2022 sollen nach jetziger Planung alle neuen Marken das Digitalzeichen tragen. Das Erscheinen der nächsten Briefmarkenmotive mit Matrixcode ist offenbar für den 1. März geplant. Für das Unternehmen dürfte sich die Umstellung lohnen. Einerseits sollen die neuen Briefmarken fälschungssicherer sein, andererseits können sie nicht mehrfach benutzt werden – dies ist bei Briefmarken bisher möglich, etwa wenn das Postwertzeichen versehentlich nicht gestempelt wurde. Zudem gibt es Kriminelle, die die bisher schwarze Tinte von den Marken waschen und die Postwertzeichen illegal verkaufen. Die Fälschungen und die Wiederverwendung des Postwertzeichens sind nach Darstellung der Post »ein massiv wachsendes Problem«. Da die Matrixcode-Marken künftig auch digital entwertet werden, ist eine Mehrfachnutzung ausgeschlossen. Gestempelt werden die neuen Marken, die etwas größer sind als ihre Vorgänger, künftig mit blauer Tinte. Dadurch sollen die Empfänger den Matrixcode nach Erhalt des Briefs noch scannen können, um Angaben zum Sendungsweg und Hintergrundinformationen zum Briefmarkenmotiv zu bekommen. Die App Post & DHL gibt es für iOS- und für Android-Geräte. Die neuen Briefmarken werden in Postfilialen, aber auch im Onlineshop der Post erhältlich sein. Icon: Der Spiegel
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