Weinbau, Bierbrauen und die Destillierung wertvoller Kräuterliköre sind bis heute wichtige Elemente klösterlicher Kultur, deren Ursprünge weit ins Mittelalter zurückreichen.
Der Erfolg liegt, wie etwa bei den Ettaler Klosterlikören, in alter Rezeptur, die als Geheimnis weniger Eingeweihter die Zeiten überdauert.
Weihenstephan erhielt im Jahr 1040 die Braugerechtigkeit vom Freisinger Bischof. Dieses frühe Datum spielte für die Klosterökonomie eine tragende Rolle, auch wenn es einer kritischen Überprüfung nicht standhielt. 1048 bekam Benediktbeuern, nach der Ansiedelung von Mönchen aus Tegernsee, die Braugerechtigkeit. Zwar wird auch diese Datierung bezweifelt, dennoch bleibt festzuhalten, dass Bierbrauen seit langem zur Ökonomie geistlicher Territorien zählt.
Die schriftlichen Zeugnisse für den Weinbau reichen sogar bis ins 8. Jahrhundert. Als älteste belegte fränkische Weinstadt gilt Hammelburg: Die Weinberge dort fanden in einer Urkunde Karls des Großen für das Kloster Fulda Erwähnung. Selbst beim „derben“ Baierwein spielte Kirchenbesitz eine wichtige Rolle.
Bis in die frühe Neuzeit blieb der Weinbau an den Hängen der Donau überwiegend in der Hand großer Klöster, wie St. Emmeram oder St. Jakob in Regensburg.
Die Tagung fragt nach der Rolle von Klöstern und Hochstiften, aber auch des bayerischen Landesherrn und der Stadt München bei der Förderung von Weinbau, Brau- und Destillierkunst.
Neben der landschaftsprägenden Bedeutung werden auch Finanzfragen, Vermarktungsstrategien und Qualitätsmerkmale angesprochen.
Prof. Dr. Wolfgang Wüst, Professor em. für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Universität Erlangen-Nürnberg, referiert zum Thema: "Klosterwein und Klosterbier, Brände und Liköre. Im Fluidum monastischer Ökonomie vor und nach der Säkularisation".
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