Die Ikone zu Mariä Entschlafung (Die Himmelfahrt der Theotokos)
Am 15. August gedenken wir orthodoxe Christen der Entschlafung der Heiligen Jungfrau Maria.
Die Ikone wurde von der Heiligen Tradition inspiriert, da es keinen schriftlichen Bericht über ihre Entschlafung gibt. In der Ikone werden gleichzeitig physische und spirituelle Ereignisse dargestellt, die die transzendente Natur der Himmelfahrt der Gottgebärerin betonen. Nach der Überlieferung erschien der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria, während sie in Golgatha betete und er sagte ihr, dass sie in drei Tagen zur Ruhe kommen würde. Die Jungfrau Maria war überglücklich. Sie betete und dankte Gott, dass sie bald wieder mit ihrem Sohn vereint sein würde. Der Herr hörte ihr Gebet und sorgte dafür, dass sich alle Apostel, aus der ganzen Welt, mittels Wolken an ihrem Bett versammelten.
Der einzige, der fehlte, war Thomas. Im Vordergrund auf der linken Seite verbeugt sich Paulus ehrfürchtig während Petrus sich mit dem Weihrauchgefäß zu ihrer Rechten befindet. Johannes, der geliebte Apostel, der sich nach dem Tod Christi um Maria kümmerte, beugt sich trauernd ganz nah an ihr Kopfkissen. In einer der Hymnen wird überliefert, dass in dem Moment ihres Entschlafens alle ihren Körper ängstlich anstarrten und von Ehrfurcht überwältigt waren, sodass Petrus unter Tränen aufschrie: Oh Jungfrau, ich sehe dich eindeutig hier liegen, um das Leben aller zu unterwerfen und ich bin verwundert, doch ich wusste, dass die Freude des Lebens gekommen ist, um dich in seine Himmelstätte zu holen. In diesem Moment ging die Seele der Jungfrau Maria in das geistige Reich über und sie wurde mit ihrem Sohn wiedervereint.
Christus steht über ihr und doch ist er unsichtbar gegenwärtig, umgeben von dem ungeschaffenen Licht und unsichtbar für die Anwesenden. Er hält ein eingewickeltes Kind, das die Seele der Jungfrau Maria symbolisiert, die in das ewige Leben hineingeboren wird.
Später sagten die Apostel Gebete auf und folgten dem Trauerzug zu dem in Gethsemane vorbereiteten Grab. Durch göttliche Vorsehung kam der Apostel Thomas drei Tage später und fragte, ob er den Körper der Jungfrau Maria noch einmal verehren dürfe. Doch zum Erstaunen aller war ihr Körper nicht mehr da, als sie das Grab öffneten.
Obwohl dieses mysteriöse und wundersame Ereignis nicht offiziell als eine Lehre der Kirche anerkannt wurde, war es lange Zeit Teil der Heiligen Tradition, dass der Körper der Jungfrau Maria in den Himmel versetzt wurde, wo sie mit ihrem Sohn wohnt.
Der Hl. Gregorios Palamas hat eine schöne Beschreibung dieser Überlieferung, die besagt, dass die Jungfrau Maria direkt vom Grab in das himmlische Reich aufgenommen wurde, von wo aus sie helle Wellen des Heiligen Lichts und der Gnade auf die Erde sendet, die den gesamten Weltraum erleuchten und dass sie verehrt und von Gläubigen besungen wird.
Die Ikone der Entschlafung Mariäs wird normalerweise an die Westwand des Kirchenschiffs über der zentralen Tür gemalt, um uns an das Heiligtum unseres eigenen Übertritts von dieser Welt in das Reich Gottes zu erinnern.
Vor allem aber, bietet es uns eine weitere Möglichkeit, die Mutter des ewigen Lichts zu ehren, denn durch sie kam das Leben in die Welt, damit allen Menschen ewiges Licht zuteilwird.
Quelle:
[ Ссылка ]
Ещё видео!