Belarus will nach Angaben von Machthaber Alexander Lukaschenko die an der Grenze zu Polen festsitzenden Migranten in ihre Heimatländer zurückfliegen. «Es wird aktiv daran gearbeitet, die Menschen davon zu überzeugen: Bitte kehrt wieder nach Hause zurück», sagte er nach Angaben der Staatsagentur Belta am Montag in der Hauptstadt Minsk. «Niemand will zurückkehren. Die Leute sind sehr stur.» Belarus sei bereit, die Menschen auch mit der eigenen Fluggesellschaft Belavia nach Hause zu fliegen.
Seit einer Woche warten Tausende Migranten im Grenzgebiet zwischen Polen und Belarus in der Kälte auf Hilfe. Lukaschenko wird beschuldigt, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen. Vermutet wird, dass er sich damit für Sanktionen rächen will, die die EU wegen der Unterdrückung der Zivilgesellschaft und der demokratischen Opposition in Belarus erlassen hat.
Die Außenminister der EU-Staaten wollten wegen der Migrationskrise am Montag über neue Sanktionen beraten. Das Außenministerium in Minsk wies einmal mehr zurück, dass Belavia in den Transport von Migranten verwickelt sei.
Lukaschenko drohte im Falle einer Verabschiedung neuer Sanktionen mit Gegenmaßnahmen. «Wir werden uns wehren», sagte der Machthaber, ohne Details zu nennen. Wegen der vielen Migranten drohten auch in seinem Land Spannungen. Das müsse verhindert werden.
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