Heutzutage fliegt bei vielen das schlechte Gewissen mit in den Urlaub. Hier verspricht CO2-Kompensation die Lösung zu sein, doch bringt das wirklich was fürs Klima? Katharina Röben prüft, ob CO2-Kompensation tatsächlich ein nachhaltiger Ansatz ist oder doch nur das eigene Gewissen beruhigt.

0:00 CO2-Kompensation: Was ist das?
2:26 Bäume erhalten zur CO2-Kompensation: Prima Klima
4:10 Im Gespräch mit Atmosfair
6:43 CO2 Kompensation im Flugverkehr: Bringt es der Umwelt wirklich etwas?
9:17 Fazit

WIE VIEL CO2 ENTSTEHT EIGENTLICH BEIM FLIEGEN?
Der Flugverkehr macht 2,5 % der weltweit produzierten CO2-Emissionen aus – so viel stößt ganz Deutschland in einem Jahr aus! Zudem steigt die Anzahl der Flüge und somit des freigesetzten CO2 kontinuierlich an. So hat sich alleine in Deutschland die Zahl der Fluggäste in den letzten 30 Jahren verdreifacht. Flogen 1990 „nur“ 38 Millionen Deutsche, steigen heutzutage bereits über 120 Millionen Menschen in den Flieger.

WIE FUNKTIONIERT CO2-KOMPENSATION?
Katharina will genauer wissen, welche Projekte es in Sachen CO2-Kompensation gibt.
Da es klimatechnisch gesehen irrelevant ist, an welchem Ort CO2 ausgestoßen oder vermieden wird, können die durch einen Flug verursachten Emissionen an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden. Der Fluggast zahlt demnach bei seiner Buchung einen kleinen Aufpreis, der dann in Klimaschutz-Projekte investiert wird. Eine Möglichkeit hierbei ist die Waldaufforstung, bei der die verursachten CO2-Emissionen durch das Pflanzen neuer Bäume kompensiert werden. Alternative Projekte befassen sich hingegen mit der Produktion von Öfen in Ländern wie Indien oder Uganda, durch die rund 80 % des Holzes für Beheizung und Kochen eingespart werden können. Zwei Anbieter von solchen CO2-Kompensations-Projekten sind Atmosfair und Prima Klima.

WELCHES PROJEKT ZUR CO2-KOMPENSATION IST DAS BESTE?
Dr. Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik, informiert Ökocheckerin Katharina, dass es bezüglich der Nachhaltigkeit zwischen den einzelnen Kompensationsprojekten große Unterschiede gibt. Denn: Die Effizienz der CO2-Kompensation ist abhängig von der Art des Projektes. Findet bei Waldprojekten die Aufforstung beispielsweise durch Plantagen statt, hat dies negative Auswirkung auf die lokale Flora und Fauna. Zudem muss eine möglichst lange Lebensdauer des Waldes gesichert sein. Bricht ein Feuer aus oder wird der Wald nach 10 Jahren abgeholzt, wurden die Emissionen nicht permanent der Atmosphäre entzogen, sondern nur zeitlich verlagert. Generell rät er von Projekten, die in Wind- und Wasserkraftwerke investieren ab, da diese in vielen Ländern aus wirtschaftlichen Interessen betrieben werden. Gut sind Projekte, die nachhaltige Entwicklungen in ärmeren Bevölkerungen unterstützen.

FAZIT: BRINGT CO2-KOMPENSATION DENN NUN WIRKLICH WAS?
Generell gilt: Kompensation bedeutet nicht, dass man beliebig oft in den Flieger steigen kann. Denn prinzipiell ist eine Vermeidung von CO2 stets besser als eine nachträgliche Kompensation. Lässt sich eine Reise per Flugzeug jedoch nicht umgehen, kann eine CO2-Kompensation sinnvoll sein. Allerdings sollte sich der Verbraucher vorher genau über das jeweilige Projekt informieren.

Quellen:
Umweltbundesamt (2019): Schwerpunkt Fliegen.
Online unter: [ Ссылка ]
The International Council on Clean Transportation (2018): CO2 emissions from commercial aviation
Online unter: [ Ссылка ]
Umweltbundesamt (2018): Freiwillige CO2-Kompensation durch Klimaschutzprojekte
Online unter: [ Ссылка ]
Globalnature (2011): Investieren in Waldklimaprojekte
Online unter: [ Ссылка ]
Stiftung Warentest (2018): CO2-Kompensation: Diese Anbieter tun am meisten für den Klimaschutz
Online unter: [ Ссылка ]

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Autorin: Wiebke Scheffler, Maurice Kaufmann
Schnitt: Tabea Milling, Sven Lude
Redaktion solisTV: Isabel Bublitz, Sarah Weihsweiler,
Redaktion SWR: Inga Vennemann, Holger Conzelmann

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Bildquelle: SWR/solisTV
#Oekochecker #CO2Kompensation #Flugverkehr

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