Theatergesellschaft Düdingen 2022 - Der verarmte Erbonkel
Geschätzte Theaterfreunde und -freundinnen
Zum Zeitpunkt, wo ich diese Zeilen schreibe, haben nach dem Theaterverein Plaffeien auch die Theatergruppen aus Rechthalten, Ueberstorf und St. Silvester ihre geplanten Aufführungen aufgrund der Einschränkungen, welche dieser unsägliche Käfer namens SARS-CoV-2 mit sich gebracht hat, abgesagt.
Wir haben leider die Erfahrung mit der riesengrossen Enttäuschung, die eine Absage nach getaner Probearbeit mit sich bringt, auch machen müssen. Mussten wir doch unseren Freilicht-Jubiläumsanlass bis zur definitiven Absage dreimal ausfallen lassen.
Die Pandemie hat in vielen Vereinen, die Aktivitäten fast komplett zum Erliegen gebracht. Deshalb haben wir uns diesmal geschworen, den Erschwernissen zum Trotz, unseren Weg Richtung Aufführungen unbeirrt zu gehen. Natürlich unter der strikten Einhaltung der behördlichen Vorgaben.
Dies zur Freude unserer Schauspieler*innen, die sage und schreibe seit drei Jahren ihre Talente nicht mehr auf der Bühne darbieten und Eure Lacher sowie Eure stehenden Ovationen nicht mehr geniessen konnten.
Unsere grösste Freude ist es aber, Sie für einen Moment aus dem Alltag herauszuholen, Sie zum Schmunzeln und hoffentlich sogar zum Lachen zu bringen.
Denn Sie wissen ja, Lachen ist die beste Medizin und stärkt erst noch das Immunsystem auf natürliche Weise.
Deshalb hoffen wir alle, dass es bald wieder heisst: „Vorhang auf“…für Sie liebes Publikum und für unsere Schauspieler*innen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele köstliche und amüsante Momente mit dem „Verarmten Erbonkel“ und danke allen Vereinsmitgliedern und externen Helfern, die dieses schwierige Unterfangen erst möglich machen werden !
Herzlich grüsst
François Pürro
Präsident und im Namen des ganzen Vereins
Der verarmte Erbonkel – Stückbeschreibung
Die Besitzerinnen vom Weißen und vom Roten Ochsen, die Schwestern Daniela und Irene, sind sich nicht grün und bekämpfen sich mit allen Mitteln. Ihre beiden Männer, Hugo und Walter, sehen die ganze Sache etwas gelassener und lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Es sei denn, eine Frau wie Gloria nimmt ein Zimmer im Gasthof. Da kann man schon mal eine Dusche riskieren.
Die Familie Bünzli bezieht auch Quartier. Allerdings ist mit Silvia nicht gut Kirschen essen. Ihr Mann Erich und ihr Sohn Rolf haben da nichts zu lachen. Doch für Rolf scheint sich der Urlaub zu lohnen, denn er hat ein Auge auf Irenes Tochter geworfen. Allerdings stellt sich Rolf ziemlich ungeschickt an. Frauen wollen erobert werden. Was macht man nur, wenn man keine Ahnung hat, wie das geht? Eventuell Schach spielen?
Die beiden Gasthäuser sind hoch verschuldet. Deshalb hoffen die Besitzerinnen auf die Erbschaft von Onkel Paul. Als der aber völlig verarmt bei ihnen Unterschlupf sucht, brechen für Paul harte Zeiten an. Er muss sich sein Brot schwer verdienen.
Unterstützung erhält er nur von Helga, der Postbotin. Die ist immer über alles gut unterrichtet und verfolgt eigene Pläne. Dafür ist sie auch bereit, ihren über Jahre vernachlässigten Körperbau aufzurüsten. Helgas Bruder Leo hält sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Allerdings trinkt er kein Wasser. Und länger als
zwei Stunden kann er nicht arbeiten. Er ist ein Künstler. Als er schon keine Hoffnung mehr hat, jemals wieder engagiert zu werden, sind seine Talente plötzlich doch auf vielfache Weise gefragt. Sex und Schach haben vieles gemeinsam. Fragt sich nur, wer den ersten Zug macht.
Grusswort des Autors Erich Koch
Ein Stück zu schreiben, ist eine Sache. Es auf die Bühne zu bringen, eine ganz andere. Ich verneige mich vor jeder Bühne, die mit viel Enthusiasmus und Liebe zum Theater die Zuschauer in ihren Bann zieht und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann. Und das gelingt der Theatergesellschaft Düdingen schon seit 120 Jahren. Chapeau!
Der Erfolg einer Bühne hängt vom Mitwirken aller Beteiligten ab. Und alle müssen mit vollem Herzen dabei sein. Schon der Schriftsteller Ludwig Börne wusste: „Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des Herzens“. Ich wünsche der Bühne Düdingen viel Erfolg, Freude und Anerkennung im „Jubiläumsjahr“.
Herzlichst Erich Koch (Autor)
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