Von der Stadtgründung Schwerins im 12. Jahrhundert bis heute ist der Markt mit dem Rathaus der bürgerliche Mittelpunkt der Stadt. Mit dem Dom schließt sich das geistliche Zentrum als Bischofskirche direkt daran an. Ein Marktplatz, für den effektiven Warenaustausch, war im Mittelalter eine Grundvoraussetzung, um überhaupt zu einer Stadt zu werden. Auch im Schwerin des 12. Jahrhunderts ist der Marktplatz der klare Mittelpunkt der von Heinrich dem Löwen neugegründeten Stadt. Nur hier durfte mit Lebensmitteln und handwerklichen Produkte gehandelt werden.
Erst nach dem verheerenden Stadtbrand von 1651 wurde der Markt in seiner heutigen Ausdehnung neu angelegt. Sichtbare Zeugnisse aus dieser frühen Phase zeigten sich lediglich bei den archäologischen Untersuchungen. Nach dem großen Brand baute man die Gebäude, rings um den nun deutlich größeren Marktplatz, neu als barocke Giebelhäuser. Auch das Rathaus entstand bis 1654 neu im Barockstill. Weitere wichtige Veränderungen kamen noch dazu. Ende des 18. Jahrhunderts wurde dann das Neue Gebäude, den Schwerinern eher geläufig als Säulengebäude, errichtet. Es war damals als Markthalle geplant und löste offene Marktbuden mit ihren schlechten hygienischen Verhältnissen ab.
Bis 1785 wurde dann der ganze Marktplatz planiert und gepflastert. Das Bild des Platzes veränderte sich auch nochmal mit dem Umbau des Rathauses. 1835 erhielt es durch den bekannten Schweriner Baumeister Georg-Adolf-Demmler seine bis heute erhaltene Fassade im Tudorstil. Um 1900 entstanden dann am Markt einige neue Gründerzeithäuser, die die barocken Vorgängerbauten in der Höhe überragen. Außerdem wurde durch den Abriss der engen Bebauung hinter dem Rathaus eine Markterweiterung geschaffen, der heutige Schlachtermarkt. Die Stad plante dort eine Markthalle zu errichten. Nach dem Abriss der alten Häuser fehlte aber das Geld dafür und so bekam die Fläche lediglich die heutige Platzstruktur.
Ende der 1960er Jahre war geplant, die gesamte Schweriner Innenstadt bis auf wenige historisch bedeutsame Bauten abzureißen und durch Plattenbauten zu ersetzen. Diese Pläne scheiterten letztendlich aber am Geld- und Materialmangel. Mit Ausnahme des Großen Moors und vereinzelter Rekonstruktionen. So wurden am Altstädtischen Markt 1975 die barocken Gebäude neben dem Rathausabgerissen und durch Neubauten ersetzt. Diese orientieren sich aber nicht direkt an den Vorgängerbauten. Lediglich eine der Fassaden baute man neu nach dem barocken Vorbild. Wer genau hinschaut findet am Giebel das Baujahr 1975.
Der Platz wurde lange stark genutzt und so musste nach der Wende auch der Altstädtische Markt modernisiert werden. Die Neugestaltung eines so wichtigen zentralen Platzes in der Altstadt ist schon etwas Besonderes und geht mit einer intensiven archäologischen Untersuchung einher. Für die Neugestaltung des Platzes orientierten sich die Planer am historischen Vorbild. Man entschied sich aber dazu mit Doppelreihe Kastenlinden auf der Südseite neue Akzente zu setzen. Neu ist auch das dem Stadtgründer Heinrich dem Löwen gewidmete Denkmal vor dem Säulengebäude. Es wurde 1995 von dem Bildhauer Peter Lenk geschaffen.
Nachdem nach der Wende für viele Jahre dort nicht sehr viel los war, hat der Marktplatz mittlerweile seine historische Funktion als zentraler Platz für den Warenaustausch zurückgewonnen. Regelmäßig zurückgekehrt ist hier der Wochenmarkt mit frischen Lebensmitteln. Ergänzt durch viele zusätzliche Veranstaltungen verteilt über das Jahr wie den Töpfermarkt, das Oldtimertreffen oder den Weihnachtsmarkt. Diese positive Entwicklung des Standortes ist noch nicht komplett abgeschlossen. Aktuell gibt es Bemühungen das Säulengebäude wieder als Markthalle zu beleben.
Baulich gibt es rund um den Platz jetzt nur noch wenig zu tun. Als eines der letzten noch erhaltenen Barockgebäude am Platz wurde 2021 das Haus Am Markt 3 modernisiert. Es ist nur 3,68 tief aber etwa 16 Meter lang. Michael Schoop war aber dazu bereit und hat das besondere Haus mit viel Geduld und Hartnäckigkeit saniert.
Als einer der letzten Bausteine der Stadterneuerung in diesem Teil der Altstadt, steht jetzt noch der Abschluss der Neugestaltung zwischen Markt und Dom an. In diesem Bauabschnitt soll neben den denkmalpflegerischen Aspekten auch besonderes Augenmerk auf die behindertengerechte Umgestaltung gelegt werden.
Der ganze Querschnitt der Stadtgeschichte vom Mittelalter über das Barock und den Klassizismus bis in die DDR-Zeit lässt sich hier ablesen. Dabei ist der Altstätische Markt mit den angrenzenden Bereichen kein steinernes Denkmal, sondern der lebendige Mittelpunkt der Landeshauptstadt Schwerin.
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