Immer wieder verweigern Krankenkassen die Kostenübernahme für dringend benötigte Hilfsmittel wie Rollstühle oder Prothesen. Was können Versicherte tun?
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Dieses Video ist eine Auskopplung aus der Sendung vom 23. Mai 2023. Ganze Marktcheck-Folgen inkl. Untertitel in der Mediathek: [ Ссылка ]
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HILFSMITTEL ABGELEHNT TROTZ UNHEILBARER MUSKELKRANKHEIT
Nach einer Diagnose mit Post-Polio-Syndrom, einer unheilbaren Erkrankung, welche zu Muskelschwund führt, beantragt Zoi Tolsma ein Hilfsmittel. Die Techniker Krankenkasse lehnt das Bewegungstherapiegerät, den Motomed, ab – ohne Begründung. Trotz ausführlicher Verordnungsergänzungen des Facharztes schaltet die Krankenkasse erst nach mehr als vier Monaten den Medizinischen Dienst ein, um die Notwendigkeit prüfen zu lassen. Doch statt vor Ort den Zustand von Zoi Tolsma zu beurteilen, entscheidet der Medizinische Dienst nach Aktenlage: Es bestehe keine Notwendigkeit für den Bewegungstrainer. Dabei hat sich Zoi Tolsmas Zustand seit dem letzten Pflegegutachten aus dem Jahr 2020 deutlich verschlechtert.
MÜSSEN DIE KRANKENKASSEN SPAREN?
Katharine Lorenz, Abteilungsleiterin Sozialpolitik beim Sozialverband Niedersachsen, kritisiert die zeitaufwendigen und komplizierten Verfahren der Krankenkassen. Sie vermutet, dass die Kassen sparen müssen und daher viele Anträge ablehnen. Die Lage hat sich so zugespitzt, dass Katharina Lorenz Fälle aus dem Alltag der Sozialberatung mittlerweile in ihrem Podcast „Kein Ponyhof“ verarbeitet.
HILFSMITTELANTRAG AUCH BEI ROLLSTUHL UND ORTHESEN EIN BÜROKRATIEAUFWAND
Die kleine Tochter der Familie Monteiro da Costa hat spinale Muskelatrophie und ist daher auf einen Rollstuhl und Orthesen angewiesen. Weil Mathilda noch im Wachstum ist, bedeutet das bei ihr pro Jahr: Zweimal neue Orthesen, zweimal Nachtlagerungsschienen, zweimal eine Spezial-Weste, drei- bis viermal neue Schuhe. Dazu kommen der passende Rollstuhl und Rollator. Die Familie kommt aus dem Stellen der Hilfsmittelanträge gar nicht mehr heraus - mit ständiger Angst, dass die Anträge abgelehnt werden. Eine Vereinfachung des Antragsprozesses gibt es für Kinder nicht, antwortet die AOK Baden-Württemberg auf Anfrage.
HILFSMITTEL-RICHTLINIEN WERDEN GEPRÜFT: ABHILFE IN SICH?
Im April hat der Gemeinsame Bundesausschuss ein Beratungsverfahren eingeleitet, um die Hilfsmittel-Richtlinien zu überprüfen. So könnte der Antragsaufwand einzelner Hilfsmittel gemindert werden. Bis dahin empfehlen Experten, bei Problemen mit den Krankenkassen nicht klein beizugeben und Widerspruch gegen abgelehnte Bescheide einzulegen. Sie sollten sich Akteneinsicht geben zu lassen und Hilfe zu holen. Lorenz empfiehlt unabhängige Beratungsstellen, wie den Sozialverband Deutschland (SoVD), zu kontaktieren.
Autorin: Gesa Marx
Bildquelle: Adobe Stock | sofiko14
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