Bereits zum dritten Mal sind wir in die Stadt unweit der deutschen Grenze angereist - mit der Hoffnung im Gepäck, endlich Zugang zum von außen unscheinbaren Gebäude namens Lycée V zu erlangen. Das V im Namen ist allerdings keine römische Zahl, sondern schlicht und einfach der erste Buchstabe des Städtenamens.
In selbiger wurde Mitte des 19. Jahrhunderts eine Mädchenschule gegründet, die auch „Schule der jungen Damen“ genannt wurde. Eine kleine Revolution für die damalige Zeit, da Mädchen bis dahin nur zu einem eingeschränkten Unterricht berechtigt waren. Die katholische Kirche vertrat nämlich die Auffassung, dass solch ein Ort der weiblichen Entwicklung eher schaden würde, aber irgendwann musste auch sie sich der fortschreitenden Frauenrechtsbewegung beugen.
Ursprünglich war die Schule in einem einfachen Haus untergebracht gewesen, aber JETZT schrieb die Stadt einen Architektenwettbewerb aus, der schließlich im Bau des imposanten Gebäudes kulmunierte, wie wir es heute kennen. Um den überdachten Innenhof mit seinem beeindruckenden Glasdach herum verteilen sich auf zwei Ebenen die Klassenzimmer. Leider sind diese bis auf einige wenige Relikte inzwischen vollkommen leergeräumt und es braucht schon ein wenig Fantasie, um diese wieder mit Leben zu füllen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fusionierte die Schule mit einer anderen öffentlichen Einrichtung der Stadt und musste deshalb aus Platzgründen in ein moderneres Gebäude umziehen. Eine Zeitlang war hier dann eine Krankenpflegeschule untergebracht, bis die Liegenschaft schließlich vor dem Jahrtausendwechsel vom Wasserwirtschaftsamt gekauft wurde. Seitdem steht das historische Bauwerk leer, seit 10 Jahren hängt an der Front ein großes Plakat, das die Renovierung des Bauwerks ankündigt. Im Jahr 2018 wurde ein Zuschuss von 1 Million Euro gewährt und mit der Renovierung endlich begonnen.
Die Bauarbeiten sind inzwischen in vollem Gange, die geschätzten Kosten für das Projekt belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Arbeiten bereits im nächsten Jahr abgeschlossen sein und die öffentliche Wasserwirtschaft ihre Büros im dann renovierten Gebäude beziehen. Man mag von den Designentwürfen, die man sich im Internet anschauen kann, halten was man möchte, aber es ist beruhigend zu wissen dass dieser verlorene Ort gerettet wird!
For the third time already we have arrived in the city not far from the German border - with the hope to finally gain access to the externally inconspicuous building called Lycée V. The V in the name is not a Roman number, but simply the first letter of the city’s name.
There a girls' school was founded in the middle of the 19th century, which was also called the "School of Young Ladies". A small revolution for the time, as girls were only allowed to limited education until then. The Catholic Church argued that such a place would rather hurt female development, but eventually it had to bow to the advancing women's rights movement.
Originally, the school had been housed in a simple house, but NOW the city held an architectural competition that eventually culminated in the construction of the imposing building as we know it today. Around the covered courtyard with its impressive glass roof, the classrooms are spread across two levels. Unfortunately, these are now completely empty except for a few relics and it takes a little imagination to bring these back to life.
After the Second World War, the school merged with another public institution in the city and therefore had to move to a more modern building for space reasons. For some time, a nursing school was housed here until the property was finally bought by the Water Management Office before the turn of the millennium. Since then, the historic building has been empty, for 10 years a large poster on the front has announced the renovation of the building. In 2018, a subvention of 1 million euros was granted and the renovation finally started.
Construction is now in full swing and the estimated costs of the project are 4.5 million euros. If everything goes according to plan, work should be completed within the next year and the public water management will move their offices in the then renovated building. It is fantastic to know that this lost place is being saved!
#lostplacetapes #urbanexploration #urbex
MUSIK
Epidemic Sound:
ES_Alone With My Thaughts 1 - Jan Chmelar
ES_Guitar Ballads 13 - Martin Klem
ES_Latin Lounge (Sting Version) - Anders Bothén
ES_Mover - Sebastian Forslund
ES_Pass It Forward - Alec Slayne
ES_Waiting Room - Anders Ekengren
ES_Yah - Cushy
ES_Yellow Flower - Anders Ekengren
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