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Die Untersuchungen zur Aufklärung des massenhaften Fischsterbens in der Oder dauern an. Nach Angaben von Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel weist die Oder „sehr stark erhöhte Salzfrachten“ auf. Das sei „absolut atypisch“, sagte der Grünen-Politiker am Freitagabend im RBB-Fernsehen.
Vogels Ministerium erklärte, die gemessenen Salzfrachten könnten im Zusammenhang mit dem Fischsterben stehen.
„Nach jetzigen Erkenntnissen wird es jedoch nicht ein einziger Faktor sein, der das Fischsterben in der Oder verursacht hat“, hieß es in einer Mitteilung. Der Begriff Salzfrachten bezeichnet im Wasser gelöste Salze. Mit Blick auf möglicherweise erhöhte Quecksilberwerte sagte Vogel, das werde weiter überprüft. Auf die Frage, ob Grundwasser oder Trinkwasser kontaminiert sein könnten, antwortete der Minister: „Das wollen wir nicht hoffen.“
Das Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern rechnet mit Auswirkungen des Fischsterbens in der Oder auf das Stettiner Haff. Es sei damit zu rechnen, dass die Belastungen die Odermündung nahe Stettin (Polen) abhängig von Wind- und Strömungsverhältnissen bereits am Abend erreichen, schrieb das Ministerium in einer Mitteilung am späten Freitagabend. Im Verlauf des Samstags könnte dann auch der vorpommersche Teil des Stettiner Haffs betroffen sein.
Die Bürgermeisterin von Schwedt, Annekathrin Hoppe (SPD), bezeichnete das Fischsterben in der Oder als „Umweltkatastrophe von nie dagewesenem Ausmaß.“ Das sagte sie im rbb-Inforadio am Samstag. Auch der Tourismus sowie die Weide- und Fischwirtschaft seien stark beeinträchtigt.
Auf der anderen Seite der Grenze sorgt das Fischsterben indes für personelle Konsequenzen. Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki entließ zwei Spitzenbeamte, weil sie zu langsam auf das Fischsterben in der Oder reagiert haben sollen. Die polnische Polizei lobte zudem eine hohe Belohnung von 210.000 Euro für Hinweise auf die Ergreifung eines Täters hin.
Nach Angaben von Morawiecki sei das Fischsterben durch Chemieabfälle ausgelöst worden: „Es ist wahrscheinlich, dass eine riesige Menge an chemischen Abfällen in den Fluss gekippt wurde, und das in voller Kenntnis der Risiken und Folgen.“
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