Fast fünf Jahre ist es her, dass Angela Merkel sagte „Wir schaffen das“. ZDF-Moderator Jochen Breyer redet mit den Menschen in Deutschland darüber, wie ihre Bilanz dazu heute ausfällt.
Deutschland im September 2015 war gespalten: in diejenigen, die für „Refugees Welcome“ standen und diejenigen, die jeglichen Zuzug nach Deutschland von Geflüchteten kritisch sahen. Die Aussage Angela Merkels stand wie keine zweite als Symbol dafür, vereinnahmt von beiden Lagern der Diskussion.
Haben wir es denn geschafft? Beziehungsweise: sind wir auf dem Weg dahin? Oder nicht? Was läuft gut, was läuft noch nicht gut? Und wie hat die Debatte damals uns als Gesellschaft verändert? Jochen Breyer komm mit Kritikern wie Befürwortern ins Gespräch und erfährt, was die Menschen damals erlebt haben, was sie noch heute bewegt, welche Folgen das Thema langfristig für unser Land hatte.
Muawi F. 2015 ist er als unbegleiteter Jugendlicher aus Syrien geflohen, lebt heute im brandenburgischen Eberswalde, hat gerade Abitur gemacht und will Medizin studieren. Doch wirklich angekommen fühlt er sich nicht in Deutschland: „Ich habe Angst, dass ich etwas Falsches mache. Die Fehler, die ich mache, zählen bei mir mehr als bei anderen.“ Nach der Kölner Silvesternacht würden Geflüchtete von vielen in einen Topf geworfen.
Das erzählen auch die syrischen Brüder Bilal und Mohamad Al S.: Es interessiere die meisten nicht, wer sie seien. „Sie gucken einfach: „Dunkle Haare, dunkle Haut. Der ist Ausländer.‘“ Bilal hat inzwischen eine Ausbildung zum Zahntechniker abgeschlossen und Mohamad arbeitet in einem Malerbetrieb.
Susanne R. aus Nortorf in Schleswig-Holstein hat den Brüdern geholfen, ihren Platz in Deutschland zu finden. Ehrenamtlich. Der Staat, so glaubt Susanne R., könne keine individuell passenden Lösungen für Geflüchtete finden. Deshalb sei das Ehrenamt so wichtig. Doch es wird zunehmend schwieriger, Menschen zu finden, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren.
Knapp 50 Prozent der Flüchtlinge, die 2015 kamen, sind männlich und unter 30. Das Bildungsniveau ist niedriger als in der deutschen Bevölkerung. Unternehmer Ludger B. lässt sich davon nicht entmutigen, sieht trotzdem auch beim Blick auf die Integration in den Arbeitsmarkt eine große Chance, wenn auch mit hohem Aufwand: In Kooperation mit dem Integrationszentrum Bobingen bildet er in seiner Firma 30 von ihnen zum Industriemechaniker aus und erklärt im Interview mit Jochen Breyer: „Für mich geht Integration nicht ohne Arbeit. Arbeit geht nicht ohne Ausbildung und Ausbildung geht nicht ohne Sprache.“ Doch er handelt nicht aus Nächstenliebe: Wer die Ausbildung besteht, wird übernommen und als Facharbeitskraft auch in anderen Unternehmen eingesetzt.
Jochen Breyer fühlt damit Deutschland zum neunten Mal den Puls. Die Doku-Reihe „Am Puls Deutschlands“ startete im Spätsommer 2017, vor der damaligen Bundestagswahl.
Link zur Doku in der Mediathek
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