Die Dreieinigkeitskirche in Regensburg.
Mit dem Übertritt zum lutherischen Glauben 1542 entwickelte sich Regensburg zu einem wichtigen Zentrum der Protestanten im Südosten des Reichs. Mit dem Vordringen der Gegenreformation mussten viele Gläubige aus den Habsburgischen Stammlanden Böhmen und Österreich fliehen. Sie fanden vielfach in Regensburg Zuflucht.
Zunächst erlaubten die ortsansässigen Dominikanermönche den Protestanten, ihre Gottesdienste in der katholischen Kirche von St. Blasius abzuhalten. Nachdem sich die Fronten zwischen Katholiken und Protestanten im Dreißigjährigen Krieg aber verhärtet hatten, untersagten die Dominikaner 1626 eine weitere Nutzung als Simultankirche. Die Evangelische Gemeine sah sich deshalb gezwungen, ein eigenes Gotteshaus zu errichten.
Als Baumeister vorgesehen war zunächst Matthias Stang aus Neuburg an der Donau, der jedoch nicht rechtzeitig antrat. Daraufhin verpflichtete man den Festungsbaumeister Johann Carl aus Nürnberg. Er plante und baute den säulenlosen Saalbau mit seinem Tonnengewölbe. 1631 – zwei Jahre vor der Einnahme Regensburgs durch die Schweden - war der Bau bis auf den Südturm und die Sakristei fertiggestellt.
Der reich verzierte Altar mit der Abendmahlsszene wurde 1637 durch eine Spende von Herzog Franz-Albrecht von Sachsen-Lauenburg finanziert und ersetzte das vorherige Provisorium. Das hölzerne Gestühl im Langhaus und auf den dreiseitig umlaufenden Emporen stammt noch aus Erbauungszeit.
Vom Turm der Dreieinigkeitskirche hat man einen sehr schönen Blick auf die Altstadt mit ihrem quirligen Treiben.
Fotos: CC BY-SA 3.0 Geolina,Paep56,Helmlechner,Hajotthu, Dr.Bernd Gross
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