Die Deutschen nutzen laut Bundesumweltministerium für Kaffee oder Tee jedes Jahr rund 2,8 Milliarden Einwegbecher. Angesichts solcher Müllberge erscheinen Mehrwegbecher vielen als gute Alternative.
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag (26.11.2019) in Berlin mitteilte, können solche Becher allerdings Schadstoffe abgeben.
Auch wenn viele Hersteller damit werben, dass ihre Becher aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maismehl oder Bambus bestehen, ist das nur die halbe Wahrheit. In der Regel sorgen zusätzliche Melamin-Formaldehyd-Harze (MFH) dafür, dass die Gefäße dicht und stabil bleiben.
Der Kunststoff findet sich auch in bruchfesten Schüsseln und Besteck - zum Beispiel für Kleinkinder oder im Campingbereich. Eine Kennzeichnungspflicht der Hersteller gibt es nicht.
Sowohl Melamin als auch Formaldehyd können aus dem Gefäß in das Lebensmittel übergehen. Bei einer aktuellen Untersuchung der Bundesländer von 56 MFH-haltigen Gefäßen wurde in einem Viertel der Proben der Grenzwert für Melamin überschritten, bei 11 Prozent der Proben für Formaldehyd. Die höchsten Werte lagen um das Vierfache bei Melamin und um das 19-fache bei Formaldehyd.
Im Tierversuch wurde beobachtet, dass eine langfristige und starke Melamin-Belastung das Risiko für Blasenkrebs steigert. Formaldehyd reizt Haut und Schleimhäute und kann beim Einatmen Krebs im Nasen-Rachen-Raum auslösen. Allerdings sind dafür sehr hohe Dosen über einen langen Zeitraum nötig.
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