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Nach dem dritten Wahl-Flop in Folge, reißt Helmut Markwort im Interview mit FOCUS online der Geduldsfaden. Er habe Sorge, dass einige zu sehr an ihren Posten kleben, so der FDP-Politiker.
Thüringen, Sachsen und jetzt Brandenburg – nach dem dritten Debakel bei Landtagswahlen hintereinander befindet sich die FDP im freien Fall. Hinter den Kulissen rumort es längst, verrät FOCUS-Gründer und FDP-Politiker Helmut Markwort im Interview mit FOCUS online.
„Die Stimmung an der Basis ist ganz klar: Sofort raus aus der Ampel und einen Neuanfang starten.“ Das Ergebnis der Brandenburg-Wahl sei eine Katastrophe für die Liberalen. „Keine Stimmen, keine Abgeordneten, kein Geld. Das muss jetzt das allerletzte Alarmzeichen sein, dass wir endlich aus dieser vermaledeiten Ampel rausgehen.“
Bereits Ende August hatte es bezüglich eines möglichen Ampel-Exits eine Mitgliederbefragung gegeben. Damals stimmte eine knappe Mehrheit von 51 Prozent für einen Verbleib. Aber jetzt sei Schluss, so Markwort weiter.
Und er fordert: „Wenn Christian Lindner nicht die Kraft aufbringt, die Partei selber rauszuführen, dann muss es Wolfgang Kubicki tun.“ Der stellvertretende Bundesvorsitzende rede immer, jetzt müsse er endlich „Butter bei die Fische tun“.
Mit einem Ausstieg aus der Ampel hätte die Partei eine letzte Chance, um im Hinblick auf die Bundestagswahl „FDP pur zu zeigen“: „Freiheit, Marktwirtschaft und Gerechtigkeit.“
Es gebe längst 1000 Gründe, um die Ampel platzen zu lassen. Die Abwrackprämie für Verbrenner-Autos, welche die SPD wieder ins Spiel bringt, sei nur ein weiterer Grund. „Das ist keine Marktwirtschaft, das ist Staatswirtschaft“, schimpft Markwort. Die FDP stimme in grundsätzlichen Fragen nicht mit den Grünen und der SPD überein.
Der ehemalige Alterspräsident des Bayerischen Landtages sorgt sich allerdings, „dass einige zu sehr an ihren Posten kleben.“ Am liebsten wäre es Markwort Parteichef Christian Lindner würde selbst die Reißleine ziehen.
„Er könnte es, er muss nur den Mut haben“, so der FDP-Mann. Lindner habe große Verdienste um die Partei, weshalb es ideal wäre, „wenn er das Heft in die Hand nehme“. Kubicki sei hingegen eine „Notlösung“. Doch Markworts Credo steht fest: „Besser mit Kubicki rausgehen, als mit Lindner drinbleiben.“
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