microorganisms under microscope - microorganism in a drop of water - rotifer
Rädertierchen (Rotifera, veraltet Rotatoria) sind 0,1 bis höchstens 3 Millimeter lange vielzellige Tiere mit genetisch festgelegter, gleich bleibender Anzahl von Zellen (Eutelie). Am Kopf befinden sich bewegliche Wimpernkränze, das Räderorgan. Bislang sind weltweit etwa 2000 teilweise sehr verschiedene Arten beschrieben, davon etwa 550 in Deutschland.
Rädertiere treten in vielen Lebensräumen auf. Auf dem Land, in Bäumen, in feuchtem Moos oder zwischen Bodenpartikeln sind sie ebenso zu Hause wie im Meer oder im Süßwasser. Dabei macht ihnen die Kälte der Antarktis ebenso wenig etwas aus wie die Hitze von Thermalquellen.
Die verschiedenen Rädertiergattungen leben entweder dauerhaft an Pflanzen festsitzend oder freischwebend im Wasser oder Detritus.
Die meisten Arten ernähren sich von Algen oder Detritus. Brachionus calyciflorus beispielsweise ernährt sich von einzelligen Algen und Bakterien. Es strudelt diese mit seinem Räderorgan herbei. Lindia torulosa ernährt sich von Blaualgen, deren Fäden sie mit dem Kauapparat abkneifen. Es gibt aber auch räuberische Rädertierchen, wie die Floskularien (Floscularia) , die sehr kleine Lebewesen und Partikel aus dem durch ihre Ruderorgane aufgewirbelten Wasser fangen, oder die Cephalodella die ebenfalls räuberisch leben. Asplanchna brightwelli ist ca. einen Millimeter groß und ernährt sich ebenfalls räuberisch. Es scheidet ein Peptid, das sogenannte Asplanchnin ins Wasser ab, welches oft als Kairomon bei den Beuteorganismen Dorneninduktion hervorruft. Pleurotrocha petromyzon ernährt sich wiederum aasfressend von toten Wasserflöhen[2]. Die Collotheca, Cupelopagis vorax aber auch Stephanoceros fimbriatus haben eine andere Jagdweise. Sie fangen ihre Nahrung mittels weit aufgesperrten Trichtern am oberen Körperende. Die zwei Arten der urtümlichen Gattung Seison leben im Meer als Schmarotzer auf Arten der Krebsgattung Nebalia. Auch Süßwasserformen wie Proales werden als Parasiten angesehen, da sie in Algen wie Volvox und Vaucheria leben und sich von diesen ernähren.
Die einzelnen Gattungen der Rädertiere nehmen unterschiedliche Möglichkeiten der Fortpflanzung wahr. Unter günstigen Bedingungen (meist in den Sommermonaten) erfolgt eine ungeschlechtliche Vermehrung (siehe auch: Parthenogenese), unter ungünstigen Bedingungen (meist im Herbst) findet die geschlechtliche Fortpflanzung statt.
Einige Arten wie etwa Adineta vaga sind in der Lage, genetisches Material anderer Lebewesen in ihr Erbgut aufzunehmen, was die Nachteile ausgleicht, die sich aus ungeschlechtlicher Fortpflanzung ergeben. Diese Fortpflanzungsstrategie wurde bei Rädertierchen erstmals durch Eugene Gladyshev nachgewiesen[3] und war zuvor nur bei Bakterien bekannt. Darüber hinaus verzichtet A. vaga auf sexuelle Fortpflanzung und Meiose.
Rädertiere haben unterschiedliche Lebenserwartungen. Der Durchschnitt liegt jedoch bei etwa einer Woche.
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The rotifers (Rotifera, commonly called wheel animals) make up a phylum of microscopic and near-microscopic pseudocoelomate animals. They were first described by Rev. John Harris in 1696, and other forms were described by Anton van Leeuwenhoek in 1703. Most rotifers are around 0.1--0.5 mm long (although their size can range from 50 μm to over 2 millimeters), and are common in freshwater environments throughout the world with a few saltwater species; for example, those of genus Synchaeta. Some rotifers are free swimming and truly planktonic, others move by inchworming along a substrate, and some are sessile, living inside tubes or gelatinous holdfasts that are attached to a substrate. About 25 species are colonial (e.g., Sinantherina semibullata), either sessile or planktonic. Rotifers are an important part of the freshwater zooplankton, being a major foodsource and with many species also contributing to the decomposition of soil organic matter. Most species of the rotifers are cosmopolitan, but there are also some endemic species, like Cephalodella vittata to Lake Baikal. Recent barcoding evidence, however, suggests that some 'cosmopolitan' species, such as Brachionus plicatilis, B. calyciflorus, Lecane bulla, among others, are actually species complexes.
In some recent treatments, rotifers are placed with acanthocephalans in a larger clade called Syndermata.
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