Sorry für alle, die das Video nochmal vorgeschlagen bekommen. Die erste Version war einfach zu dunkel. Darum gabs ein frisches Rendering und nun passts ;-)

Die Tour vom Berninapass über den Nordosgrat auf den Munt Pers bietet alles was das Bergsteiger- und Alpinwanderer-Herz begehrt. Knackige Kraxelpassagen, atemberaubende Weit- und Tiefblicke auf einer extrem abwechslungsreichen Route.
Der Teufelssteig kann direkt von der Bahnstation Bernina Diavolezza angegangen werden. Nur ist der Zustieg zum Fuss des Grates dann nicht allzu schön und eher langweilig. Darum wählte ich die Zusatzschlaufe über den Lej Pers und konnte mich auf recht einsamen Pfaden hier wunderschön einlaufen und mich auf dieses Abenteuer einstimmen.
Der blau-weisse Weg startet an einer Weggabelung und führt erst noch ein kurzes Stück ganz gemütlich am Laj da las Colinas vorbei zum Fuss des Nordgrates und zum Einstieg des Senda Diavel. Ab hier gehts dann schnell ans Eingemachte. Kletterpassagen bis zum zweiten Grad führen auf den oft sehr luftigen Grat hinauf zum Gipfel. Anfangs öffnet sich die Aussicht auf den Berninapass mit Lago Bianco und Richtung Südwesten hinunter nach Pontresina auf. Später zeigt sich dann auch der Palü ein erstes mal und am Ende wird man von der prächtigen Gletscherwelt des Morteratsch, Bellavista und der Bernina beglückt.
Der Abstieg vom Munt Pers zur Bernina Bergstation ist dann wieder auf gut gepflegten rot-weissen Wegen in einer knappen Stunde recht gemütlich. Die Aussicht auf die drei Palü-Gipfel mit all seinen Nachbarn und den sich durch die Talböden fliessenden Gletscher einfach atemberaubend.
Auf der Diavolezza lohnt sich auf jeden Fall nochmal eine Rast. Die Panoramaterrasse mit Blick auf die Gletscherwelt ist bestimmt eine der spektakulärsten, die eine Bergstation in den Schweizer Bergen zu bieten hat.
Der Abstieg war dann wider Erwarten alles in allem doch schöner als ich erwartet hatte. Wer nicht den direkten Weg den Pisten folgend wählt und auf dem Wanderweg bleibt und im unteren Stück auch noch über den Muots Ravulaunas absteigt, hat trotz verbautem und planiertem Gelände sehr viele schöne und abwechslungsreiche Wegabschnitte vor sich.
Die Tour ist natürlich auch für Zugliebhaber ein Leckerbissen und die An- und Abreise mit der weltberühmten Berninabahn schon ein Erlebnis für sich. Auch die Alp Grüm und die in der Nähe liegenden Gletschermühlen sind auf jeden Fall einen Besuch wert, für jeden der nicht nur einen Tag in dieser fantastischen Gegend unterwegs ist.

Tourdaten:
17. Juli 2022

Wanderstrecke:
Ca. 15km
Aufstieg: ca. 1450 Hm
Abstieg: ca. 1450 Hm


Schwierigkeit:
Diese Tour erfordert alpine Erfahrung, sicheres Klettern im 2. Grad, Schwindelfreiheit und eine gute Trittsicherheit. Der SAC deklariert den Senda dal Diavel als T5 und ich war selber überrascht, wie anspruchsvoll diese Gratwanderung ist. Die heiklen Stellen sind mit Ketten gut abgesichert, aber überall wo nicht zwingend eine Sicherung sein muss, gibt es hier auch keine. Und da rede ich von Passagen, die auf jedem anderen mir bekannten offiziellen Wanderweg mit Eisen oder Ketten gesichert wären. Selbstüberschätzung und falscher Eifer sind auf dieser Route definitiv fehl am Platz.
Die rot-weissen Wege im Zustieg und der der Abstieg vom Munt Pers bis zur Talstation der Diavolezzabahn sind dann aber höchstens im T3 Bereich. Gut gepflegt und schön ausgebaut.


Neue SAC-Wanderskala (2023): [ Ссылка ]

Die Tour auf Schweizmobil:
[ Ссылка ]

Kapitel:
00:22 Intro und Anreise zum Start
02:47 Start der Tour
08:00 Lej Pers
15:44 Senda dal Diavel
20:32 Munt Pers
23:11 Diavolezza
30:25 Outro

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