Idzbark ist ein Dorf in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, die an die Oblast Kaliningrad grenzt. Als Polen 2004 der EU beitrat, gehörte die Region zu den wirtschaftlich schwächsten Regionen der EU. Ehemals zu Ostpreußen gehörend wurden die historischen Regionen Ermland und Masuren nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Volksrepublik Polen mit ihren neu gezogenen Grenzen, die nicht nur den „Zugewinn“ neuer Gebiete (wie Teile des ehemaligen Ostpreußen) mit sich brachte, sondern auch den Verlust von Ostgebieten, die Zwangsumsiedlungen – u.a. in das heutige Ermland und Masuren – zur Folge hatten. Die bewegte Geschichte der Region macht sie nicht nur zu einem faszinierenden Ort (und Sehnsuchtsort), sondern auch zu einem besonderen kulturgeschichtlichen, soziologischen und zivilgesellschaftlichen Fallbeispiel der jüngsten Geschichte Polens. Hier leben mehrere nationale und ethnische Minderheiten. Die größten unter ihnen sind die ukrainische Minderheit (die aufgrund der Aktion „Weichsel“ in diese Region zwangsumgesiedelt wurde), die deutschen Minderheit sowie die Sinti- und Roma-Minderheit.
In unserem generationenübergreifenden Journalismusprojekt anlässlich des 20. Jahrestags der Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union entwickeln Jugendliche aus der polnischen Mehrheitsgesellschaft sowie Jugendliche der ukrainischen und der deutschen Minderheit in Ermland und Masuren Fragen an BewohnerInnen von Idzbark und Stare Jabłonki (Woiwodschaft Ermland und Masuren) und führen mit ihnen Videointerviews zu ihren Erfahrungen in dieser Zeit durch. Das Projekt wird vom Institut für Auslandsbeziehungen aus Mitteln des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland finanziert.
Das heutige Gespräch führt Daria Pisarek aus Bartosyzce.
Daria Pisarek ist 17 Jahre alt, interessiert sich für die Aktivitäten der deutschen Minderheit und ist Jugendbotschafterin für die deutsche Minderheit im Projekt „SkillUP!“ sowie Absolventin des Programms „Elementarschulung für Jugendgruppenleiter“. Am Projekt interessiert sie die familiäre, freundliche Atmosphäre und die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu entwickeln.
Daria Pisarek spricht mit Zofia Stankiewicz, einer Landwirtin, Mutter von fünf erwachsenen Kindern und Großmutter. Frau Zofia und ihre Familie betreiben einen Bauernhof und einen ungewöhnlichen Kindergarten, „Jelonek“, in dem die Kinder an der Arbeit auf dem Bauernhof teilnehmen - sie lernen zum Beispiel, wie man Pflanzen pflanzt und erntet. Der Kindergarten wurde mit Hilfe eines EU-Zuschusses gebaut und eingerichtet. Unsere Interviewpartnerin war Bürgermeisterin von Idzbark sowie Präsidentin und Mitbegründerin des Dorfvereins „Idzbark Meine Heimat“ und ist derzeit Vorsitzende des Bezirksrats der Landwirtschaftskammer für Ermland und Masuren im Landkreis Ostróda.
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